Coronavirus

''Killervariante'': Experten kritisieren Lauterbachs Warnung

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Lauterbach warnte vor einer neuen, hochansteckenden Omikron-Variante, die so tödlich ist wie Delta. Die Äußerung des deutschen Gesundheitsministers stößt auf Kritik.

Im Interview mit der BILD zeigte sich Lauterbach besorgt über eine mögliche "Corona-Killervariante", die sich im Herbst ausbreiten könnte. Diese könne, so Lauterbach, so hochansteckend wie Omikron und so tödlich wie Delta sein. Die Abstände, in denen neue Varianten alte ablösten, würden immer kürzer, was für ihn „Anlass zur Besorgnis“ sei. Belege oder Studien, die das nahelegen, nannte Lauterbach nicht.

Kritik an Äußerung

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit schrieb am Sonntag bei Twitter: "Was sind eigentlich diese Killervarianten?" Er habe diese Beschreibung für Coronavirus-Varianten bisher weder bei der Weltgesundheitsorganisation noch bei der EU-Gesundheitsbehörde ECDC oder der amerikanischen CDC gefunden.

 

 

 

Die Virologen Hendrik Streeck schrieb wiederum: "Wenn man das Virus zur Veranschauung vermenschlicht, dann will es leichter übertragen werden, den Immunantworten entgehen und gleichzeitig nicht von seiner eigenen Fitness verlieren. Krankmachende Eigenschaften gehören nicht dazu", so der Virologe. "Statt daher wie vor Szenarien wie 'Killervarianten' zu warnen, wäre es wichtig, sich auf den Herbst und Winter vorzubereiten." 

Der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel twitterte mit Bezug auf vergangene Lauterbach-Aussagen: "Er müsste doch eigentlich aus seinen Fehlern und Fehleinschätzungen gelernt haben."

In Hunderten weiteren Tweets wurde dem Gesundheitsminister Panikmache vorgeworfen. Viele fordern den Rücktritt Lauterbachs.

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