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Lauda-Pilot nach Kündigung: ''Gewerkschaft verweigert uns Kurzarbeit!''

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Die Ryanair-Tochter Laudamotion hat ihre 550 Mitarbeiter vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet. Jetzt erhebt ein Betroffener schwere Vorwürfe ausgerechnet gegen die Gewerkschaft.

Wien/Schwechat. Allerdings hoffe man weiter, dass die Gewerkschaft der auf individueller Basis mit den Mitarbeitern vereinbarten Kurzarbeit zustimmt, so die Sprecherin zur APA.

Laudamotion sei zuversichtlich, dass die Zustimmung zur Kurzarbeit rechtzeitig erfolge, sodass die Kündigungen nicht schlagend werden. Hintergrund des Problems ist ein Streit zwischen Laudamotion und seinem Betriebsrat. Aus Unternehmenssicht ist der Betriebsrat nicht rechtsgültig zustande gekommen und darf daher nicht die Interessen der Mitarbeiter vertreten. Die Gewerkschaft unterstützt hingegen den Betriebsrat und hält die Kündigung der Betriebsratschefin für unwirksam.

Wie dramatisch die Situation für die Mitarbeiter ist, zeigt eine SMS eines Lauda-Piloten an oe24. "Wir, die Mitarbeiter von LaudaMotion suchen verzweifelt um Gehör in der Öffentlichkeit", beginnt die Nachricht. "Die Gewerkschaft VIDA verweigert für 550 in Österreich einzahlende Mitarbeiter die Kurzarbeit! Alle Unterschriften sind getätigt, nur VIDA weigert sich zu unterzeichnen und setzt damit einzig und allein politisch motiviert unsere Arbeitsplätze aufs Spiel", schreibt der Betroffene. Eine Lösung müsse bis 31. März getroffen werden, "sonst wird die gesamte Belegschaft gekündigt".

Unternehmen mit Betriebsrat müssen Kurzarbeit über diesen beantragen, Unternehmen ohne Betriebsrat können Kurzarbeit in individuellen Vereinbarungen mit den einzelnen Mitarbeitern auf den Weg bringen. Laudamotion hat nach eigenen Angaben mit rund 95 Prozent der Belegschaft individuelle Kurzarbeitsvereinbarungen geschlossen, die Wirtschaftskammer hat diesen zugestimmt, die Bestätigung der Gewerkschaft steht aber noch aus.

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