Während in ganz Österreich die Maskenpflicht in den Öffis fällt, bleibt sie in Wien weiterhin aufrecht – der Sonderweg sorgt für Chaos, vor allem unter Pendlern.
Am gestrigen Dienstag verkündete Gesundheitsminister Rauch das Aus der Maskenpflicht – nur noch im Gesundheitsbereich muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Wien geht jedoch wie so oft einen Sonderweg und behält die Maskenpflicht in Öffis bei. Das sorgt für Verwirrung – vor allem unter Pendlern, die von Niederösterreich in die Bundeshauptstadt fahren. Wann muss nun Maske getragen werden – und wann nicht?
So müsste laut geltenden Regeln ein Pendler, der mit der S-Bahn von Mistelbach nach Wien fährt, beim Einsteigen in den Zug die Maske zwar nicht tragen, sie an der Stadtgrenze jedoch aufsetzen. Pendelt er umgekehrt von Wien nach Niederösterreich, muss er sie beim Einsteigen aufsetzen, darf sie an der Stadtgrenze jedoch abnehmen.
Eine weitere Frage, die sich nun viele stellen: Welche Regeln gelten am Flughafen Wien-Schwechat? Die Antwort: Hier besteht die Maskenpflicht NICHT. Denn der Flughafen liegt in Niederösterreich. Auch in den Flugzeugen besteht keine Maskenpflicht mehr, da die Regel EU-weit aufgehoben wurde.
Hacker verteidigt Wien-Weg
Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) verteidigt die Wien-Linie im Ö1-Morgenjournal. Am Bund übte er Kritik, denn er vermisst Kontinuität: Die Verordnung hätte ursprünglich bis 8. Juli gelten sollen. Aber, so Hacker, "kaum dreht man sich zwei Mal um, gibt's schon wieder eine neue Entscheidung - das kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen".
Dass Wien stets einen Sonderweg gehe, sei eine "rein inhaltliche Frage" und keine politische, versichert Hacker. Dass die Pandemie vorbei sei, sei die falsche Botschaft. Er verstehe auch nicht, warum in den Schulen mit dem Testen aufgehört wird. Von der Entscheidung des Bundes, dass die Maskenpflicht auch in den Öffis ausgesetzt wird, zeigte sich der Stadtrat überrascht. Es sei "etwas Erstaunliches in diesem Land, dass es nicht und nicht möglich ist, zum Telefonhörer zu greifen und sich miteinander abzusprechen", kritisierte er Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).