Probelauf für landesweites Screening.
Annaberg-Lungötz. Das Massen-Screening der Österreicher auf das Coronavirus hat am Dienstag in der Salzburger Gemeinde Annaberg-Lungötz begonnen. Seit 8.00 Uhr früh werden dort im Feuerwehrhaus Annaberg die Menschen des Ortes getestet. Nach drei Stunden lagen bereits die ersten Zahlen vor: Von 250 Antigen-Schnelltests war ein einziger positiv ausgefallen. Die Durchtestung wurde auf zwei Tage angesetzt und wird somit Mittwochabend abgeschlossen sein.
Das Medieninteresse war zum Auftakt in den Morgenstunden sehr hoch, selbst aus Deutschland reisten Fernsehteams in der Ortschaft zwischen Tennengebirge und Gosaukamm an. Das Land Salzburg hatte die Gemeinde bewusst ausgewählt, weil sich hier die Zahl der Coronainfektionen zuletzt stark erhöht hatte. Damit sollte hier ein Testlauf für das landesweite Screening von 11. bis 13. Dezember erfolgen, um die Erfahrungen dann noch einfließen lassen zu können.
Und so fuhren heute auch der Landeshauptmann und die Chefs der Einsatzorganisationen persönlich vor dem Feuerwehrhaus im Lammertal vor, um an Ort und Stelle eine erste Zwischenbilanz ziehen und diese in die laufenden Kameras verkünden zu können. Das erste Resümee fiel dabei positiv aus: "Bisher hat alles reibungslos funktioniert", erklärte LH Wilfried Haslauer (ÖVP). Er erwartet sich, dass an den beiden Tagen insgesamt 60 Prozent der Bevölkerung zum Test kommen werden, eine Quote, die auf die er auch für das landesweite Screening von 11. bis 13. Dezember hofft. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich der hier funktionierende Ablauf auch bei den landesweiten Tests bewähren wird."
Konzept aus Südtirol in Vorbereitungen eingeflossen
Landesrettungskommandant Anton Holzer berichtete, dass sich das Rote Kreuz Salzburg in Videokonferenzen mit dem Weißen Kreuz in Südtirol über dessen Erfahrungen ausgetauscht habe. Das Konzept aus Südtirol sei dann in die Salzburger Vorbereitungen eingeflossen. Es seien sogar Ablaufpläne und Formulare zur Verfügung gestellt worden, die als Vorlage für jene in Salzburg hergenommen wurden. "Das war sehr hilfreich für uns", sagte Holzer. Für das große Test-Wochenende im Bundesland muss seine Organisation rund 900 Rettungssanitäter - ungefähr ein Drittel der gesamten Mannschaft im Rettungsdienst - abstellen. Haslauer erwartet dabei etwa 3.000 bis 4.000 positive Corona-Fälle, die entdeckt werden.
Von den etwa 2.300 Bewohnern von Annaberg-Lungötz sind rund 2.200 zum freiwilligen Test aufgerufen worden. Heute davon rund 1.400 in der Ortschaft Annaberg, morgen dann die übrigen 800 in Lungötz, wo ebenfalls das Feuerwehrhaus zur Teststraße umfunktioniert wurde.
Das Ergebnis der heutigen Tests wird erst nach 18.00 Uhr vorliegen. Das Land hat für eine Viertelstunde später eine Video-Pressekonferenz angekündigt, bei der wohl die Testergebnisse nach dem ersten Tag präsentiert werden. Die ersten großflächigen Massentests in Österreich erfolgen bereits ab Freitag dieser Woche, dann werden die Menschen in Wien, Vorarlberg und Tirol zum Abstrich gebeten.