Beteiligung von 62 Prozent unter Einbeziehung des größten Betriebs mit vielen Einpendlern - Kleine Adaptierungen für landesweites Screening.
Annaberg-Lungötz. Die erste Massentestung in Österreich auf das Coronavirus in der Salzburger Gemeinde Annaberg-Lungötz (Tennengau) ist abgeschlossen: Nur zwei der insgesamt 1.148 abgenommenen Schnelltests fielen - auch nach der Überprüfung durch einen zweiten PCR-Test - positiv aus. Die Beteiligung am Screening betrug - gemessen auf Basis der Einwohner über 16 Jahre - 62 Prozent, allerdings wurden hier die Tests im größten Betrieb des Ortes mit vielen Einpendlern mitgerechnet.
In der Ortschaft Annaberg ließen sich am Dienstag 653 Personen testen, bei zwei von ihnen war der Schnelltest positiv. In Lungötz waren heute 270 Personen beim Screening, niemand hatte ein positives Ergebnis. Zudem wurde am Dienstag bei der Firma Kaindl, dem größten Betrieb im Ort, eine Schnelltestung durchgeführt, an der 225 Personen teilnahmen, darunter auch viele Einpendler aus anderen Gemeinden. Hier gab es ein positives Ergebnis. Damit nahmen in Annaberg-Lungötz insgesamt 1.148 Personen am Massentest teil. Von den drei positiven Antigen-Tests waren drei positiv, wobei ein Fall im Zweittest nicht bestätigt wurde, womit letztlich zwei tatsächliche Infektionen übrig blieben.
Das Land Salzburg wies am Mittwochabend in einer Ausendung auch darauf hin, dass 85 Gemeindebürger nicht zum Test kommen durften, weil sie sich derzeit als aktiv Infizierte oder Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne befinden.
Begonnen hat das Screening Dienstagfrüh
Begonnen hat das Screening Dienstagfrüh unter ungewöhnlich großem Medieninteresse. Gestern war die Bevölkerung der Ortschaft Annaberg zum Test gebeten worden, heute die etwas kleinere Ortschaft Lungötz. Das Land Salzburg hatte die Gemeinde bewusst ausgewählt, weil sich hier die Zahl der Coronainfektionen zuletzt stark erhöht hatte. Damit sollte hier ein Testlauf für das landesweite Screening von 11. bis 13. Dezember erfolgen, um die Erfahrungen dann noch einfließen lassen zu können. Die Leiter der Einsatzorganisationen und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) hatten sich am Dienstag an Ort und Stelle selbst ein Bild der Lage verschaffen. Ihre Bilanz: "Bisher hat alles gut funktioniert", so der Landeschef. Heute wurde mitgeteilt, dass noch kleine Adaptionen vorgenommen werden sollen. Außerdem wurde festgestellt, dass als Bezugszahl die Bevölkerung ab 16 Jahren am besten geeignet sei, um die Beteiligung zu messen.
Für das Salzburger Test-Wochenende Ende kommender Woche rechnet Haslauer, dass rund 60 Prozent der Bevölkerung zum Test kommen und so rund 3.000 bis 4.000 positive Corona-Fälle entdeckt werden. Die ersten großflächigen Massentestungen ganzer Bundesländer beginnen in Österreich aber bereits übermorgen, Freitag, und zwar in den Ländern Vorarlberg, Tirol und Wien.