Merkel will Lockdown nutzen, um neue Strategien zu erarbeiten. Kritik von Opposition.
Berlin. „Wir gehen mit dem Virus in einen Kampf, das ist unser Gegner.“ So verteidigte Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern Vormittag im Berliner Bundestag die Verlängerung des Lockdowns bis 7. März.
Ein harter Kritiker der Maßnahme ist FDP-Chef Christian Lindner: „Angesichts der großen Erschöpfung in unserer Gesellschaft waren die Erwartungen an die gestrige Runde groß. Diese Hoffnungen sind enttäuscht worden.“ Mit Anspielung auf den Beschluss, dass Friseure bereits eine Woche vor Lockdownende öffnen dürfen, meint Lindner weiter: „Viele Menschen haben sich mehr erwartet als einen frischen Haarschnitt.“
Kein Hopp oder Dropp
Merkel dazu: „Ich glaube nicht, dass das Hin und Her, einmal öffnen, einmal wieder schließen, für die Menschen mehr Berechenbarkeit bringt als ein paar Tage länger zu warten und sich Überblick zu verschaffen, wie man in einem kontinuierlichen Prozess wirklich auch öffnen kann.“
Impf-Turbo
Nach wie vor die größte Hoffnung setzt Merkel auf die Impfung. Nach einem holprigen Start komme die Kampagne immer mehr in Schwung. Jede Woche und jeden Monat werde weitere Impfungen bringen – bis zum Ende des Sommers für jeden, der möchte. Dieses Ziel sei angesichts der zugesagten Mengen erreichbar.
Individuell. Klar sei aber auch, dass die Impfungen in den nächsten Monaten noch keinen „Gemeinschaftsschutz“ bringen könnten, sondern vorerst individuellen Schutz.