Coronavirus

Nach Corona: Kinder können Folgekrankheit bekommen

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Zunächst war man sich sicher, dass eine Corona-Erkrankung für Kinder und Jugendliche nicht so gefährlich sei. Nun zeigt sich, dass eine lebensgefährliche Folgekrankheit auftreten kann.

Bei der Folgekrankheit handelt es sich um Mis-C (Multisystem Inflammatory Syndrome in Children). Zu Deutsch: Multisystematisches Entzündungssyndrom bei Kindern. Es betrifft Menschen unter 21 Jahren.

Durch eine überschießende Immunreaktion können zwei bis sechs Wochen nach einer Covid-Infektion das Herz, das Magen-Darmsystem und die Blutgerinnung angegriffen werden. Mit fatalen Folgen.

13-jähriges Kind aus Kärnten fast gestorben

Die ersten Fälle der Kinderkrankheit tauchten bereits im April 2020 weltweit auf. Auch ein 13-Jähriges Kind aus Villach hatte es erwischt. Mit 40 Grad Fieber, Magenschmerzen, Erbrechen, einem starken Ausschlag und geschwollenen Gelenken wurde es ins LKH Villach eingeliefert.

Die Mutter des Kindes, die anonym bleiben will, war äußerst besorgt um ihr Kind: „Das kommt schleichend und plötzlich hast du ein sterbenskrankes Kind", so die Frau gegenüber dem ORF-Kärnten.

Zeitweise war das Kind sogar im künstlichen Tiefschlaf. Tagelang hing sein Leben am seidenen Faden. Schließlich ging dennoch alles gut aus: Das Kind wurde gesund und Folgeschäden seien bislang auch keine bekannt.

Österreichweit über 100 junge Menschen betroffen

Österreichweit sollen schon mehr als 100 junge Menschen geben, die von der Folgeerkrankung betroffen sind. Seit vergangenem April sind im LKH Villach zehn Fälle von Mis-C aufgetreten. Robert Birnbacher von der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im LKH Villach dazu: „Die Symptome sind schwer, die Kinder sind schwer krank. Sie leiden unter hohem Fieber und es reagiert der gesamte Körper im Sinne einer überschießenden Immunantwort. Das betrifft mehrere Organsysteme wie die Haut, das Blutgerinnungssystem und es betrifft vor allem das Herz und die Herzleistung.“

Mis-C ist potenziell lebensbedrohlich. Experten empfehlen, dass bei fiebrigen Kindern mit Symptomen wie Hautausschlag, Durchfall oder Verschlechterung des Allgemeinzustandes unbedingt ein Kinderarzt kontaktiert werden sollte. Unabhängig davon, ob es vorher Corona hatte oder nicht.

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