Coronavirus

Neue Todeszahlen: Anschober bringt Licht in die Statistik

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'Sieben Tage später Lockdown hätten 40.000 Infizierte gebracht', so Dr. Popper.

Wien. "Wir sind stabil", eröffnete Gesundheitsminister Anschober seine Pressekonferenz am Donnerstag zur aktuellen Lage in der Corona-Krise. Auf heute gab es eine Steigerung von 0,2 Prozent bei Neu-Erkrankten. Es gibt mehr Neu-Genese als Neuinfektionen. Die Zahl der aktiv Erkrankten sinkt weiter - aktuell gibt es 674 Fälle. 107 davon sind in Spitälern - 30 von ihnen sind auf Intensivstationen, berichtete der Gesundheitsminister.
 
Was ihn besonders freute: "Das Verantwortung übernehmen des Einzelnen, der Zusammenhalt und das Miteinander" der Österreicher in dieser schweren Zeit. Anschober freut sich über ein "Comeback der Solidarität, wenn man so will".
 
Anschober warnt aber auch: "Das Virus ist nicht auf Urlaub gefahren." In allen Regionen Österreichs braucht es ein effektives Contact Tracing. Öffnungsschritte werden konsequent fortgesetzt. Der Alltag soll wieder hergestellt werden, aber das brauche ein Maß an Sicherheit.

Offen bleibt Debatte um plötzlichen Anstieg der Todeszahlen in Wien

Am Montag spätnachts erreichte oe24 die Meldung: Binnen 24 Stunden seien in Wien gleich 15 Corona-Erkrankte verstorben. Bei der Stadt Wien kann man sich diese Angaben der Bundesbehörden nicht erklären. Auch alle anderen Bundesländer verzeichneten plötzlich viel mehr Todesopfer als zuvor. In der heutigen Pressekonferenz klärt Gesundheitsminister Anschober auf, was es mit der unterschiedlichen Zählweise auf sich hat.
 
Mit den 15 nun plötzlich aufgetauchten Todesfällen in Wien würde die Zahl der an Corona verstorbenen Patienten in der Bundeshauptstadt um gleich 5,14 % ansteigen, was angesichts der Gesamtsituation höchst ungewöhnlich wäre. Das sieht auch ein Sprecher von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker so: "Wir können uns diese Zahl wirklich nicht erklären. Wir haben doch aktuell nur zehn Patienten in Intensivbetten - wären am Dienstag tatsächlich 15 Menschen in Wien aufgrund einer Coronavirus-Erkrankung verstorben, hätten wir demnach aktuell minus fünf Intensiv-Patienten . . ."

Brief der Statistik mit einem Zahlen-Rätsel

Auf alle Fälle will das Wiener Gesundheitsressort dieses Zahlen-Rätsel heute auflösen: Das Gesundheitsministerium soll erklären, warum nach Tagen ohne einen einzigen Todesfall plötzlich an einem Tag 15 Verstorbene gemeldet werden. Und oe24 hörte dazu bereits aus dem Wiener Rathaus: Das Gesundheitsministerium und die Statitsik Austria hätte "einen sehr komischen Brief" mit einer Reihe von Datensätzen an das Wiener Gesundheitsressort geschickt, angeblich sei eine Differenz bei der Zahl der Todesfälle aufgetaucht. Ein Rathaus-Insider zu oe24: "Eins ist jedenfalls klar: Es sind sicher nicht 15 Menschen über Nacht in unserer Stadt am Coronavirus verstorben."

Zwei Corona-Todesfälle in der Nacht auf Mittwoch

Auch die Infektionszahlen sind in Wien rückläufig und liegen bei aktuell nur noch 439 Infizierten - vor wenigen Tagen waren es noch hundert mehr. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sind allerdings tatsächlich zwei Corona-Patienten verstorben, erfuhr oe24 aus dem Einsatzstab der Stadt Wien.
 
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist nicht begeistert von dieser seltsamen Daten-Situation: "Ich habe heute ohnehin eine Videokonferenz mit dem Gesundheitsminister und werde ihn dabei fragen, wie das alles möglich ist, was das soll."
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 09:44

Das war's von der Pressekonferenz

Die Pressekonferenz des Gesundheitsministers ist beendet. Danke an die Leser!

 09:33

"Grundstimmung in der Bevölkerung" war wichtig

Verantwortung übernehmen des Einzelnen, Zusammenhalt und ein Miteinander wurden umgesetzt. Anschober freut sich über ein "Comeback der Solidarität, wenn man so will".

Anschober warnt auch: "Das Virus ist nicht auf Urlaub gefahren." In allen Regionen Österreichs braucht es ein effektives Contact Tracing. Öffnungsschritte werden konsequent fortgesetzt. Alltag soll wieder hergestellt werden, aber das brauche ein Maß an Sicherheit.

 09:31

Popper mit der Message des Modells

Schnelles und effektives Tracing und Containment mit Hygienemaßnahmen und Isolation funktioniere am Besten um zur Normalität zurückzukehren können, so Popper.

 09:26

Popper mit Aussichten

Containment und Tracing. Tracing bedeute, dass man Erstkontakte eines Infizierten rausholt, so Popper. Bräuchten wir länger um eine Person aus dem Kontaktnetzwerk rauszuholen, dann würde die Ansteckungskurve rasch nach oben gehen. Bisher brauche man 3,8 Tage um aus dem Kontaktnetzwerk herauszuholen.

Kontaktreduktion und Tracing helfen um die Ansteckungskurve niedrig zu halten. Effizientes Containment und Tracing funktionieren. Möglichst viel Hygiene und Abstand halten wichtig.

 09:23

"Was wäre bei einer früheren Öffnung passiert?"

Popper: "Wir hätten relativ schnell einen neuen Anstieg gehabt." Ob Kinder ansteckend sind, wisse man nicht. In den Kurven-Modellen müssten sie aber mit eingerechnet werden. Bei einer früheren Öffnung wäre was die Ansteckungsrate anbelangt "die Post abgegangen", so Popper.

 09:20

Jetzt ist Popper am Wort

Dr. Niki Popper spricht über die Teilnahme der österreichischen Bevölkerung. "Hätte wir sieben Tage später reagiert, wären es 40.000 Infizierte gewesen. Das hätte starken Effekt gehabt." Nutzung der Intensivbetten: "Wir wären bei 1.000 Intenisvpatienten gewesen", wenn man später reagiert hätte, so Popper.

"Jeder Tag später hätte uns an den Rand des Systems gebracht."

 09:17

"Deutschland hatte bißchen andere Herangehensweise", so Ostermann.

Deutschland hatte den Lockdown stufenweise durchgeführt: Zuerst Kindergärten geschlossen, dann Geschäfte, und schließlich der ganze Lockdown. Das brauchte ein zwei Schritte mehr als in Österreich. Erst mit allen drei Maßnahmen wurde die Phase wo der Rückgang eingeleitet.

 09:13

"S-förmiger Verlauf nimmt immer ab"

Professor Ostermann sagt, dass eine Epidemie immer irgendwann abflacht und habe einen "S-förmigen Verlauf". Die Frage ist nicht wie der Verlauf aussieht, sondern zu welchen Zeitpunkt, flacht die Kurve ab und auf welchem Niveau. Ostermann beschreibt nun eine Studie aus dem Imperial College in London aus dem März.

 09:11

"Wir sind lernende", so Anschober

Der Virus sei erst ein paar Monate jung. "Kann man die Ergebnisse des deutschen Max Planck Institutes mit Österreich vergleichen?", fragt Anschober Richtung Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann, der jetzt das Wort übernimmt.

 09:09

"Die richtigen Maßnahmen, zur richtigen Zeit"

Das war Anschobers herangehen im Kampf gegen das Virus. Absage der Großveranstaltung und soziale Distanzierung war wichtig um die Zuwachsraten zu mindern. Anschober zitiert hier aus einer Studie des Max Planck Institutes.

 09:08

"Große Blumen nach Zürich"

Es kam in der Schweiz zu einer positiven Entwicklung, nachdem es das Nachbarland am Beginn der Krise stark getroffen hatte.

 09:05

"Wir sind stabil", sagt Anschober.

Auf heute gab es eine Steigerung von 0,2 Prozent bei Neu-Erkrankten. Es gibt mehr Neu-Genese als Neuinfektionen. Die Zahl der aktiv Erkrankten sinkt weiter - aktuell gibt es 674 Fälle. 107 davon sind in Spitälern - 30 von ihnen sind auf Intensivstationen, berichtet der Gesundheitsminister.

 09:04

Willkommen zum LIVETICKER!

Die Pressekonferenz "Corona-Maßnahmen-Evaluierung: Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an!" mit Gesundheitsminister Anschober, Herwig Ostermann und Niki Popper hat begonnen.