Nach den Corona-Massentests soll nur ein fallweises Contact Tracing stattfinden.
Das sagte der Salzburger Landeshauptmannstellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) im Ö1-"Morgenjournal" am Dienstag nach dem Gespräch der Regierung mit den Landeshauptleuten am Montag. Was die Freiwilligkeit betrifft, so würden gewisse Berufsgruppen wie Lehrer oder Gesundheitspersonal eine "gewisse gezwungene Freiwilligkeit spüren".
Klar scheint laut dem Salzburger Landeshauptmannstellvertreter, derzeit Vorsitzender der Gesundheitsreferenten, schon jetzt, dass ein verpflichtendes Contact Tracing nach den zwei vorgesehen Durchläufen mit Anti-Gen-Schnelltests, nicht verpflichtend sei - positive Fälle kämen in Quarantäne. Nach der Online-Konferenz der Landesgesundheitsreferenten am Freitag hieß es zu den Massentests noch, dass die Logistik bis hin zum Contact Tracing ausgebaut werden müsse.
"Gezwungene Freiwilligkeit"
Zur Freiwilligkeit der Massentests sagte Stöckl "im Grunde genommen ist es freiwillig". Jedoch würden "gewisse Personengruppen, gewisse Berufsgruppen, eine 'gewisse gezwungene Freiwilligkeit spüren'", so der Salzburger Landeshauptmannstellvertreter in Hinblick auf Berufe im Gesundheits- und Bildungsbereich oder im Kindergarten. Hier solle eine Verpflichtung da sein, zumindest jene, die man sich selber auflegt. Den Auftakt bei den Testungen machen jedenfalls Lehrer am ersten Dezemberwochenende, dann soll die Exekutive folgen.
Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betonte im "Morgenjournal", dass die rechtlichen Grundvoraussetzungen für die Massentests noch geschaffen werden müssten. Zudem habe man einige Tage für die Vorbereitung verloren, da hätte man sich früher zusammensetzen müssen. In Sachen Freiwilligkeit übte Kaiser Kritik: "Ich habe schon gestern herausgehört, das Pädagogen, die den Test nicht wollen, vielleicht FFP2-Schutzmasken tragen müssen" - so etwas gehöre aber mit Betroffenen, Gewerkschaften, Personalvertretungen diskutiert. Wenn man den Begriff Freiwilligkeit verwende, solle dieser auch in vollem Ausmaß gelten.
Für Kaiser werde bei Verzicht auf Contact Tracing jedoch die Strategie zur Eindämmung der Pandemie relativiert. In Kärnten werde man die derzeit 300 Personen um 100 weitere aufstocken. Knapp sind die Ressourcen beim Contact Tracing in ganz Österreich ohnehin. Ein Online-Rechner der WHO geht von 13.000 notwendigen Personen mindestens aus, also dreimal so viel, wie es derzeit sind, hieß es im Ö1-"Morgenjournal" - maximal wären es aufgrund der aktuellen Lage in Österreich sogar bis zu 47.000 Personen, die für das Contact Tracing notwendig seien.