Coronavirus

Österreich verzichtete auf 2,7 Millionen Impfdosen

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Österreich hat bei Impfbestellungen auf mehr Dosen verzichtet, als bekannt war.

Wien. Nach der Ablöse von Impf-Koordinator Clemens Martin Auer durch den Gesundheitsminister sind die Wellen in der Regierung vordergründig zwar geglättet – unter der Oberfläche brodelt es aber weiter. Denn offenbar hat Österreich unter Auer auf mehr Impfdosen verzichtet, als bekannt war. So kam es Ende des vergangenen Jahres zu mehreren ­Entscheidungen, die für die Impfkampagne fatal sein dürften.


■ Biontech
Pfizer: Wie ÖSTERREICH bereits im Februar berichtete, rief Auer im Herbst 2020 nur 1,5 statt 2 % des österreichischen Kontingents ab – das wären um rund 500.000 Dosen gewesen. Hintergedanke war der Plan Auers, bei Astra­Zeneca das volle Kontingent abzurufen, weil dieser Impfstoff besser verteilbar ist. Angesichts der später auftretenden Liefer- und ­Sicherheitsprobleme ein schwerer Fehler. Inzwischen wurde bei Pfizer nachbestellt.


■ Johnson & Johnson: Laut Standard verzichtete Österreich aber auch beim eben zugelassenen Impfstoff von Johnson & Johnson, und zwar ebenfalls im Herbst: Statt 3,9 wurden nur 2,5 Mio. Dosen dieses Impfstoffes bestellt, der nur eine Dosis benötigt. Im Sozialministerium betont man, das sei in der Regierung einstimmig beschlossen worden. Nur: Im Ministerratsvortrag stehen zwar die bestellten, aber nicht die angebotenen Kontingente.


■ Bazar und Co: Im sogenannten Impfbazar und durch die Verteilung der Impfstoffe nicht nach Bevölkerungs-, sondern nach Bestellzahl dürfte Österreich um bis zu weitere 750.000 Dosen umgefallen sein. 

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