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Coronavirus

Registrierungspflicht: So sehen die ersten Gäste-Listen aus

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Ab heute müssen bei jedem Lokal-Besuch die Kontakt­daten angegeben werden. 

Wien. Eine Zettelwirtschaft wird es auf jeden Fall. Ob es allerdings die von FPÖ und Team Strache so lautstark beklagte Einschränkung der Freiheit ist? Wahrscheinlich ist es einfach nötig im Kampf gegen Corona. Wie auch immer: In Wien und elf orangen Bezirken in Niederösterreich muss man ab heute beim Lokalbesuch seine Kontaktdaten hinterlassen, damit die Gesundheitsbehörden im Corona-Ernstfall Infektionsketten nachforschen können. In Wien gibt es seit Freitag Regeln:

Name, E-Mail, Telefon: Laut der Verordnung von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker müssen Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Tischnummer festgehalten werden. Und klarerweise der Zeitpunkt des Aufenthalts im Lokal.

Formular oder Code: Dazu hat die Stadtverwaltung ein eigenes Formular entworfen, das aber erst seit Freitagabend vorliegt. Viele Wirte – so etwa Figlmüller in der Wiener City oder der Fastfood-Riese McDonald’s – verlassen sich auf eine Smartphone-Lösung: Durch Einlesen eines QR-Codes kommt man auf eine Maske, in die man die Daten eintragen kann. Nach 28 Tagen werden die Daten gelöscht bzw. die Zettel vernichtet (siehe Kasten).

Take-away-Kunden müssen sich nicht registrieren.

Falsche Angaben? Der Gast ist verpflichtet, korrekte ­Daten anzugeben. Es droht zwar keine Strafe – die Wirte dürfen aber eine „Micky Maus“ nicht akzeptieren.

Nur Wirten droht Strafe. Sie sind für die Abwicklung zuständig und können rechtlich belangt werden – klappt das Contact Tracing hinterher nicht, droht ein Verwaltungsstrafverfahren. Der Wirt muss also die Daten erfassen bzw. Zettel einsammeln und vier Wochen aufbewahren. Verweigert ein Gast, sollte der Gastronom vom Hausrecht Gebrauch machen, sprich: den Verweigerer rauswerfen.

Wirte befürchten eine enorme Zettelwirtschaft

Ärger. Die Wirte sind zwar alles andere als begeistert, schlucken diese Maßnahme aber, um eine Vorverlegung der Sperrstunde auf 22 Uhr zu verhindern. Der Aufwand, so sagen vor allem die Cafetiers, ist enorm. Kunden, die nur für einen Espresso kämen, könnten künftig fernbleiben.

 

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