Coronavirus

Rekord-Anstieg: 1.747 Neuinfektionen binnen 24 Stunden

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Ursprünglich wurden sogar mehr als 2.300 Neuinfektionen gemeldet. Diese Zahl wurde aufgrund von "Mehrfachnennungen" aber nach unten korrigiert.

1.747 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind bis Samstag (9.30 Uhr) in Österreich gemeldet worden. Das geht aus dem täglichen Update von Innen- und Gesundheitsministerium hervor. Das sind deutlich mehr als am Vortag (1.163) und übertrifft den bisherigen Rekordwert vom Donnerstag (1.552).
 
Am Samstagvormittag war noch die Rede von deutlich höheren Zahlen. Dem Wiener Rathaus zufolge wurden Daten kolportiert, noch bevor Wien an die Bundesstelle einmeldete. Die offizielle Aussendung der Ministerium erfolgte am Samstag später als gewohnt. Als Grund wurden "technische Probleme bei der Erfassung der Daten in Wien" angegeben.
 
Bisher gab es in Österreich 63.134 positive Testergebnisse. Mit heutigem Stand (17. Oktober 2020, 09:30 Uhr) sind österreichweit 889 Personen an den Folgen des Corona-Virus verstorben und 48.771 sind wieder genesen. Derzeit befinden sich 734 Personen aufgrund des Corona-Virus in krankenhäuslicher Behandlung und davon 133 der Erkrankten auf Intensivstationen.
 

Die Neuinfektionen teilen sich auf die Bundesländer wie folgt auf
Burgenland: 25
Kärnten: 47
Niederösterreich: 266
Oberösterreich: 226
Salzburg: 159
Steiermark: 122
Tirol: 225
Vorarlberg: 78
Wien: 599

Wien meldet 599 neue Fälle

In der Bundeshauptstadt Wien sind binnen 24 Stunden 599 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Damit steigt die Zahl der Fälle auf insgesamt 22.706, wie der Krisenstab am Samstag mitteilte. Aktuell sind 5.628 Menschen aktiv erkrankt, das sind 121 mehr als am gestrigen Freitag.
 
Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle ist laut Krisenstab um vier angestiegen und beträgt nun 284. Bei den neuen Fällen handelt es sich um eine Frau im Alter von 79 Jahren sowie drei Männer - zwischen 72 und 89 Jahre alt - mit Vorerkrankungen. 16.794 Personen sind wieder genesen.
 
Zunächst war am Samstag medial auch eine deutlich höhere Zahl - nämlich mehr als 800 neue Fälle - kolportiert worden. Dabei dürfte es sich um Rohdaten gehandelt haben, die etwa noch nicht um Mehrfachnennungen bereinigt gewesen seien, teilte man auf APA-Anfrage im Krisenstab dazu mit.
 
Ein Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) sprach via Twitter sogar von "glatter Lüge". Er wisse, dass diese Zahlen aktiv an die Medien herangetragen worden seien, beklagte er - wobei er nicht anführte, von wem. Hier werde bewusst mit Ängsten der Menschen Politik gemacht, kritisierte der Sprecher
 

Über 200 Neuinfektionen in NÖ

Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) hat am Samstag zur Diskrepanz zwischen Corona-Neuinfektionszahlen des Landessanitätsstabs und den von Medien kolportierten Daten des Bundes Stellung genommen. Via Pressesprecher kritisierte sie gegenüber der APA "die Darstellung der Zahlen aus dem Innen- und Gesundheitsministerium". So meldete am Samstag der Sanitätsstab des Landes 225 Neuinfektionen, die Bundesbehörden den Berichten zufolge 411.
 
Der extreme Unterschied in der Darstellung der Zahlen sei ein "Ärgernis, das zur Verunsicherung der Bevölkerung beiträgt", so der Sprecher der Landesrätin. Der Landessanitätsstab Niederösterreich melde täglich um 8.00 Uhr die korrekten Zahlen nach Wien weiter. Wie der Bund dann zu den jeweils unterschiedlichen Zahlen komme, sei zwar zum Teil durch unterschiedliche Einmeldungen der einzelnen Teststationen erklärbar, aber insgesamt "schwer nachvollziehbar".
 
Von den 225 durch den Landessanitätsstab gemeldeten Neuinfektionen seit Freitag in Niederösterreich würde sich der Großteil auf kleinere Cluster in Familien aufteilen, hieß es aus dem Büro von Königsberger-Ludwig. 31 neue Fälle hätten Bezug zum Schulwesen. Neuinfektionen gab es auch in drei Clustern in Pflegeheimen. In Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) stieg die Zahl von 32 auf 33, in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) von 40 auf 41 und im Betreuungszentrum St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten) von acht auf zwölf.
 
 

47 Neuinfektionen in Kärnten

In Kärnten sind von Freitag auf Samstag insgesamt 47 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle ist damit nach Angaben des Landes auf 1.405 gestiegen. Aktuell gab es am Samstag 345 Infizierte, elf mussten im Krankenhaus behandelt werden, davon befanden sich zwei auf der Intensivstation. 1.047 Personen gelten als genesen, die Zahl der Todesopfer beträgt weiterhin 13. Insgesamt wurden bisher 94.109 Proben untersucht.
 

Kanzler zieht Notbremse

Nachdem Hallein, Innsbruck-Stadt und -Land sowie Wels-Stadt auf Rot ­gestellt wurden, setzt Kanzler Sebastian Kurz für Montag einen Videogipfel mit den Landeshauptleuten an – dann werden auch die ­Corona-Regeln verschärft. „Wir werden die richtigen Maßnahmen im Bund und in den Ländern setzen.“

Weniger Kontakte. Kurz erklärte auch, in welche Richtung der Corona-Zug fährt: „Nur durch die Reduktion von sozialen Kontakten“ sei der Anstieg der Zahlen zu stoppen, „was natürlich von uns allen Verzicht bedeutet“. Wie stark es Österreich schaffe, die zweite ­Welle abzuwehren, hänge von der Disziplin aller ab. Besonders das Freizeitverhalten sei von entscheidender Bedeutung, da im privaten Bereich die meisten Neuinfektionen zu verzeichnen seien. „Vergessen wir dabei nicht, welche Auswirkungen diese Welle auf die Älteren, auf unsere Gesundheitsversorgung, auf Arbeitsplätze und Unternehmen hat.“

Bremse. Doch was könnte kommen? So ist im ­Gespräch, dass die 22-Uhr-Sperrstunde in der Gastronomie von den drei westlichen Bundesländern aufs ganze Bundesgebiet ausgeweitet wird.

In den Schulen werden die Oberstufen ausgedünnt (Schichtbetrieb, Homeschooling), zudem hofft man auf die Herbstferien, um die Infektionen zu bremsen.

Private Feiern (in Lokalen etc.) werden wohl eingeschränkt. Ebenfalls im Gespräch: Maskenpflicht im Freien, wo die Abstände nicht eingehalten werden.

Nach Tirol und Salzburg hat am Freitag auch Oberösterreich die Maßnahmen verschärft: Es kommt die Gästeregistrierung, zudem werden die Schutzbestimmungen in Alters- und Pflegeheimen erhöht: Masken, Kontaktdaten sowie Fiebermessen. Im salzburgischen Kuchl tritt indes heute, Samstag, die Corona-Quarantäne in Kraft.

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