Mit Shulan wurde erstmals wieder eine Großstadt unter Quarantäne gestellt.
In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan haben die Behörden den zweiten Tag in Folge neue Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. In einem Wohnviertel der Stadt wurden am Montag fünf Neuinfektionen bestätigt, wie die Behörden mitteilten. In dem Viertel war bereits am Sonntag eine Ansteckung bei einem 89-jährigen Mann festgestellt worden - die erste seit mehr als einem Monat.
Die zentralchinesische Industriemetropole Wuhan ist der Ursprungsort der Coronavirus-Pandemie. Um das Virus einzudämmen, stellten die Behörden die gesamte Stadt für mehr als zwei Monate unter Quarantäne. Seit der Aufhebung der Ausgangssperre vor gut vier Wochen gilt Wuhan eigentlich als "risikoarmes" Gebiet. In dem betroffenen Wohnviertel wurde die Infektions-Risikostufe nun aber von "niedrig" auf "mittel" hochgesetzt.
Großstadt in Quarantäne
Neben den neuen Fällen in Wuhan meldete China am Montag auch elf neue asymptomatische Fälle in der umliegenden Provinz Wuhan. Einen neuen Ansteckungsherd gibt es zudem in Shulan in der nordöstlichen Provinz Jilin. Die Stadt wurde bereits am Sonntag unter Quarantäne gestellt. Fünf neue Fälle wurden am Montag zudem aus der nordöstlichen Grenzregion zu Nordkorea gemeldet. In Nordkorea wurden nach Angaben der Staatsführung bisher keine Infektionen festgestellt.
Die japanische Regierung will indes diese Woche über eine vorzeitige Aufhebung des Corona-Notstands in einigen Provinzen entscheiden. Man entscheide am Donnerstag nach Beratungen mit Experten darüber, ob eine teilweise Aufhebung möglich ist, sagte Regierungschef Shinzo Abe am Montag im Parlament. Japan sei auf dem "stetigen Weg", die Coronavirus-Krise hinter sich zu lassen.
Notstand bedeutet in Japan keine harte Ausgangsbeschränkungen wie in Europa. Die Bürger sind nur gebeten, möglichst zu Hause zu bleiben. Selbst wenn der Notstand von der Regierung aufgehoben wird, sollen die Bewohner möglichst nicht über die Provinzgrenzen hinaus reisen und große Menschenansammlungen meiden.
Der Notstand gilt eigentlich noch bis zum 31. Mai. Die Regierung hat die 47 Präfekturen des Landes dabei in zwei Gruppen eingeteilt. Für 13 Provinzen, darunter der Großraum Tokio sowie Osaka und Kyoto, gilt "besondere Vorsicht". Für die übrigen Provinzen gilt dies nicht.
Japan zählte bis Montag mehr als 16.500 Infektionsfälle und über 640 Tote, wie der TV-Sender NHK berichtete. Der Trend der Neuinfektionen zeigt nach amtlichen Angaben inzwischen nach unten. In der stark betroffenen Hauptstadt Tokio wurden am Montag laut NHK lediglich 15 weitere Fälle bestätigt. Damit liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tokio erstmals seit Ende März unter der Marke 20.