Sozialministerin Lena Hallengren sagte am Donnerstag, es gäbe keinen Grund mehr, warum für Ältere schärfere Maßnahmen gelten sollten als für den Rest der Bevölkerung.
Stockholm. Ältere Menschen in Schweden sind nicht mehr aufgefordert, sich zu isolieren. Sozialministerin Lena Hallengren sagte am Donnerstag, es gäbe keinen Grund mehr, warum für Ältere schärfere Maßnahmen gelten sollten als für den Rest der Bevölkerung.
"Heute wissen wir mehr über das Coronavirus und über die Situationen, in denen das Infektionsrisiko am größten ist", so Hallengren. "Deshalb müssen wir alle in Schweden jetzt die gleiche Verantwortung übernehmen, um uns und andere zu schützen."
Maßnahmen hatten großen Effekt
Personen die älter als 70 Jahre sind, waren bisher aufgefordert, öffentliche Verkehrsmittel und physischen Kontakt zu anderen zu vermeiden. Außerdem sollten sie sich von Geschäften und anderen öffentlichen Orten fernhalten. Die Maßnahmen hätten einen großen Effekt gehabt, hieß es von Seiten der Gesundheitsbehörde. Doch ein Bericht habe gezeigt, dass sich die Isolation bei vielen Älteren negativ auf ihre psychische Gesundheit ausgewirkt habe.
Die Zahl der Infektionsfälle hat in Schweden in den vergangenen Wochen stetig zugenommen, ist aber im Verhältnis zur Bevölkerung immer noch niedriger als in anderen Ländern. Am Donnerstag hatte Schweden insgesamt knapp 109.000 Infektionsfälle und etwa 6.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert.