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Coronavirus

Slowakei: Experten wollen Österreich auf rote Corona-Liste setzen

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Definitive Entscheidung der zuständigen Gremien steht noch aus.

Bratislava. Die Slowakei könnte ihre Nachbarländer Österreich und Tschechien auf die rote Liste der Corona-Risikoländer setzen. So lautet die Empfehlung des slowakischen Expertenrates, die aber noch von der Pandemiekommission bestätigt werden muss, wie der slowakische Nachrichtensender TA3 am Freitag berichtete.
 
"Es gibt die Befürchtung, dass Österreich und Tschechien zu roten Ländern erklärt werden könnten," bestätigte der Staatssekretär des slowakischen Außenressorts Martin Klus dem Sender gegenüber. Für Reisende aus roten Ländern gilt in der Slowakei Quarantänepflicht. Die definitive Entscheidung soll aber erst nach Tagungen der Pandemiekommission sowie in Anschluss des Krisenstabes der Slowakei fallen, die für Freitag und Montag nächster Woche angesetzt sind, fügte er hinzu.
 
In beiden Gremien müsse noch diskutiert werden, wie in diesem Fall das Grenzregime aussehen sollte. "Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass wir Bürger, die die österreichisch-slowakische oder die tschechisch-slowakische Grenze überqueren, in Quarantäne schicken," betonte Klus.
 
Eine Möglichkeit wäre Einreisen von Personen zu akzeptieren, die einen negativen Covid-19-Test nicht älter als 72 Stunden vorweisen könnten. Eventuell könnte es erneut "breite Ausnahmen" für kritische Infrastruktur, Ärzte und Pflegepersonal geben. Dies würde aber unausweichlich Beschwerden anderer Berufsgruppen nach sich ziehen, dass sie wie Bürger zweiter Kategorie behandelt werden. In jedem Fall würde die Slowakei laut Klus die Grenzen zu ihren Nachbarn nicht nach Vorbild Ungarns komplett sperren, nur den Grenzübertritt markant erschweren.
 
Österreich, Tschechien und die Slowakei hatten dabei erst am Mittwoch dieser Woche vereinbart künftig in der Corona-Krise mehr zu kooperieren. Man müsse alles dafür tun, damit die Grenzen zwischen den Nachbarländern offen bleiben, erklärte der slowakische Premier Igor Matovic nach einem Treffen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und dem tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis in Wien.
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