Coronavirus

So funktioniert die Impfstoff-Verteilung in Österreich

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Die Impfdosen müssen innerhalb von drei an der Impfstelle umgelagert werden.

Der Verband der heimischen Arzneimittelvollgroßhändler (PHAGO) sieht sich für die Verteilung des Corona-Impfstoffes von Pfizer-Biontech gut gerüstet. Die Mitgliedsunternehmen hätten ihre Kühlkapazitäten entsprechend aufgestockt, erklärte PHAGO-Generalsekretärin Monika Vögele am Donnerstag im APA-Gespräch. Die in Belgien produzierten Impfdosen werden in Österreich nicht zentral zwischengelagert, sondern nach ihrer Ankunft direkt zu 17 Standorten im ganzen Land gebracht.
 

Standorte bleiben geheim

Wo die Großlager genau liegen, sagte Vögele nicht. "Die Standorte sind laut Innenministerium als kritische Infrastruktur klassifiziert. Wir wollen das darum nicht explizit kommunizieren. Aber es gibt in jedem Bundesland mindestens zwei davon." Das Präparat werde bei der Anlieferung und Verteilung in speziellen Transportbehältern mit Trockeneis durchgehend bei einer Temperatur von minus 80 Grad Celsius gehalten - und an den Zielorten in spezielle Kühlschränke ("Ultra-Freezers") umgelagert.
 
Diese garantieren ebenfalls eine Lagerung bei minus 80 Grad - und hätten eine Kapazität von jeweils 160.000 bis 170.000 Dosen. "Die Lagerung bei so niedrigen Temperaturen ist nicht die Regel. Aber wir haben aufgerüstet und verfügen mittlerweile über mehr als genug Kapazität", sagte Vögele. Es gehe ja nicht nur um die Lieferungen im Jänner, die Menge der gelieferten Impfdosen werde jeden Monat steigen.
 

Zeitfenster von drei Minuten

Spezielle Kühl-Lkw sind für die Weiterverteilung übrigens nicht notwendig. "Die Boxen müssen von außen nicht noch einmal extra gekühlt werden und können ganz normal transportiert werden. Das Trockeneis muss aber alle fünf Tagen erneuert werden." Zusätzlich sei jede Kühlbox des Herstellers mit einem Temperatursensor versehen. "Hier wird sofort Alarm geschlagen, wenn sich die Temperatur im Inneren verändern sollte."
 
Wenn dann eine Impfstelle - ein Seniorenheim etwa, oder eine Arztpraxis - Impfstoff anfordert, wird das Präparat aus dem "Ultra Freezer" genommen und nicht mehr bei minus 80 Grad Celsius gekühlt. "Es gibt dann ein Zeitfenster von drei Minuten, in der die benötigte Anzahl der Phiolen mit spezieller Schutzausrüstung und Handschuhen herausgenommen und in einen anderen Kühlbehälter umgelagert werden kann", erklärte Vögele.
 
Ab diesem Zeitpunkt beginne auch die Uhr zu ticken: Der Impfstoff kann dann noch 120 Stunden, also fünf Tage, bei einer Temperatur zwischen zwei bis acht Grad gelagert werden. Er muss aber spätestens nach Ende dieser Frist verimpft worden sein. Vor der eigentlichen Impfung selbst gilt übrigens noch ein sechsstündiges Zeitfenster, in der das Präparat mit einer Kochsalzlösung für die Spritze verdünnt wird.
 
Laut Bundesregierung sollen die ersten 10.000 Impfdosen noch in diesem Jahr geliefert werden. Im Jänner sollen dann 240.825 Dosen, im Februar 331.500 Dosen und im März 375.375 Dosen folgen.
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