Coronavirus

So schummelte China mit seinen Corona-Daten

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Eine kürzlich veröffentlichte Studie beweist nun, was schon lange vermutet wurde: In China haben sich weitaus mehr Menschen mit dem COVID-19-Virus infiziert, als Behörden angeben.

Bis zu 10 Mal mehr Menschen haben Corona-Virus-Antikörper, als die offiziellen Statistiken es vermuten lassen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die vom Chinesischen Zentrum für Krankheitskontrolle und ‑prävention (CDC) auf deren Social-Media-Kanal veröffentlicht wurde. Forscher hatten 34.000 Menschen aus der Gegend Wuhan – dem ursprünglichen Epizentrum der Pandemie – sowie aus anderen chinesischen Provinzen auf Antikörper untersucht.

Fast 490.000 Infizierte

Das Ergebnis: 4,43 Prozent der Probanden aus Wuhan wiesen Antikörper gegen das COVID-19-Virus auf. Sie waren daher mit diesem in Kontakt gekommen und möglicherweise zwischenzeitlich auch ansteckend – unabhängig davon, ob sie Symptome zeigten. Für die 11-Millionen-Metropole Wuhan bedeutet diese Statistik aber: Hochgerechnet fast 490.000 Einwohner*innen müssten sich mit dem Virus infiziert haben. Die Behörden meldeten aber nur knapp 50.000 Fälle.

Wie kann das sein?

Warum unterscheiden sich die offiziellen Zahlen so eklatant von den Ergebnissen des Forscherteams? Einerseits ist diese Diskrepanz dem Chaos geschuldet, das zu Beginn der Pandemie herrschte. Lange Zeit wurden asymptotische Fälle, also Infizierte, die keine Symptome zeigten, nicht zu den Statistiken gezählt. Als die Provinz Hubei, zu der Wuhan zählt, am 12. Februar begann, diese „klinisch diagnostizierten Fälle“ einzubeziehen, stiegen die Fallzahlen um ganze 13.000 Stück. Aufgrund der heillos überlasteten Krankenhäuser wurden zeitweise auch viele Betroffene mit Symptomen nach Hause geschickt und nicht in Statistiken eingespeist.

Absichtlich geschönte Zahlen?

Andere Studien zeigen, dass es auch in anderen Ländern und Regionen hohe Corona-Dunkelziffern gibt. Antikörper wurden laut einer amerikanischen Studie beispielsweise in einem Viertel der getesteten New Yorker gefunden. In China muss man jedoch auch die Frage stellen, ob Statistiken absichtlich geschönt wurden. So berichtet beispielsweise CNN, dass laut Aufdecker-Dokumenten gewisse Fälle nicht in die offiziellen Zahlen eingespeist wurden. Darüber hinaus haben die Behörden mehrfach Druck auf Journalisten ausgeübt, die über die Missstände in örtlichen Krankenhäusern berichtet hatten.

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