Coronavirus

Söder wettert gegen die Impf-Strategie der EU

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In einem Interview mit der "Bild am Sonntag" kritisiert der bayrische Ministerpräsident, die EU habe auf die falschen Hersteller gesetzt.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will die Corona-Impfkampagne beschleunigen, indem das Vakzin "in Lizenz bei anderen Firmen in Deutschland" hergestellt wird. Wie Söder der "Bild am Sonntag" sagte, habe die EU zu wenig Impfstoff bestellt und auf die falschen Hersteller gesetzt.
 
Dagegen wies der CDU-Vorsitzkandidat Norbert Röttgen Kritik am schleppenden Start der Impfkampagne in Deutschland zurück. Er finde es richtig, "dass die deutsche Politik einem Impf-Nationalismus eine klare Absage erteilt hat", sagte Röttgen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). Er sei davon überzeugt, dass die Produktionskapazitäten ausgeweitet und neue Impfstoffe hinzukommen würden und gehe davon aus, "dass wir im Sommer einen hohen Impfgrad von 60 Prozent oder mehr in Deutschland erreichen werden."
 
Die Corona-Impfungen hatten in Deutschland am 27. Dezember offiziell begonnen. Nach jüngsten Abgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden inzwischen 188.553 Menschen einmal geimpft. Für den vollen Schutz sind zwei Impfungen nötig. In den USA wurden offiziellen Angaben zufolge bereits 4,2 Millionen Impfdosen der Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna verabreicht und knapp 13,1 Millionen ausgeliefert.
 
Söder forderte unterdessen auch eine Ausweitung des Lockdowns um drei Wochen. "Der Lockdown muss bis Ende Januar verlängert werden", sagte er. "Die Zahlen sind einfach noch viel zu hoch. Dabei sind die Auswirkungen von Weihnachten und Silvester noch gar nicht absehbar." Dies könne man erst Mitte Jänner genau beurteilen.
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