Coronavirus

Steigende Corona-Zahlen: Wieder Panik-Käufe in China

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Das chinesische Handelsministerium empfahl, sich angesichts steigender Corona-Zahlen mit dem Nötigsten einzudecken. Das führte zu erneuten Panik- und Hamsterkäufen in den Supermärkten.

Kohl, Reis und Mehl: Viele Pekinger sind am Mittwoch der Aufforderung der chinesischen Regierung nachgekommen, ihre Vorräte an Grundnahrungsmitteln für Notfälle aufzustocken. Das Handelsministerium hatte zu Wochenbeginn empfohlen, sich vor dem Winter mit dem Nötigsten einzudecken angesichts zunehmender Corona-Ausbrüche. Das sorgte bei vielen Chinesen allerdings für erhebliche Verwirrung, so dass einige in die Supermärkte eilten, um zusätzliche Vorräte zu kaufen.

 

 

 

"Es wird ein kalter Winter werden, wir wollen sichergehen, dass wir genug zu essen haben", sagte eine Frau, die vor einem Supermarkt im Zentrum Pekings Reis auf ihr Fahrrad lud. Vor dem Kohlstand des Supermarktes bildete sich eine lange Schlange von Menschen, die Vorräte des Gemüses kauften, das traditionell zu Hause gelagert und über die Wintermonate verzehrt wird.

Viele Pekinger sagten jedoch, es bestehe gar keine Notwendigkeit, mehr Lebensmittel als sonst zu kaufen. "Das ist nicht nötig. Wo könnte ich zu Hause denn Gemüse lagern? Ich bekomme genug für meinen täglichen Bedarf", sagte ein Rentner namens Shi beim Verlassen eines anderen Supermarktes. Auch weitere Passanten sagten, sie erwarteten keine Engpässe, insbesondere nicht in der Hauptstadt.

Regierung rät jeden Winter. Vorräte zu kaufen

Die Regierung rate den Einwohnern jedes Jahr, sich vor dem Winter mit Vorräten einzudecken, sagte Ma Wenfeng, Analyst beim Beratungsunternehmen A.G. Holdings Agricultural Consulting. "Das ist notwendig, weil es im Winter oft heftige Schneefälle gibt", erklärte er. "Und es scheint, dass die Wetterbedingungen in diesem Jahr etwas unsicher sind. Ich denke also, dass dies eine ganz normale Angelegenheit ist."

Die staatlichen Medien versuchen derweil, die Öffentlichkeit zu beruhigen. Die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs sei gesichert. Der staatliche Sender CCTV berichtete, dass die Ratschläge des Ministeriums teilweise überinterpretiert worden seien. "Derzeit ist die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs an verschiedenen Orten ausreichend, und die Versorgung sollte in vollem Umfang gewährleistet sein", zitierte der Sender Zhu Xiaoliang, den Direktor der Abteilung für Konsumförderung des Handelsministeriums.

Leere Supermärkte

Einige Städte, darunter Tianjin im Norden und Wuhan weiter südlich, haben Wintergemüse aus ihren Lagerbeständen freigegeben, um es in Supermärkten zu niedrigeren Preisen zu verkaufen. Dennoch kam es am Mittwoch offenbar zu Panikkäufen, da sich mehrere Personen im Internet über leere Supermarktregale beschwerten. Das wird vor allem auf zunehmenden Corona-Ausbrüche zurückgeführt. China meldete am Mittwoch die höchste Zahl neuer, lokal übertragener Ansteckungsfälle seit fast drei Monaten - darunter neun neue Infektionen in Peking, der größte Anstieg an einem Tag in der Hauptstadt in diesem Jahr.

"Sogar loser Reis wurde aus den Regalen genommen", schreibt ein Einwohner der südlichen Stadt Nanjing auf dem Kurznachrichtendienst Weibo. "Es herrscht Ungewissheit über das Auftreten der Corona-Ausbrüche", sagte Analyst Ma. "Wenn es zu einem Ausbruch kommt, wird der Lebensunterhalt der Menschen beeinträchtigt. Deshalb decken sich die Menschen mit Wintervorräten ein."

Die chinesischen Behörden reagieren auf Corona-Fälle in der Regel mit der Abriegelung ganzer Gemeinden, in denen die Krankheit auftritt. Auch der Verkehr in und aus den betroffenen Gebieten wird in der Regel stark eingeschränkt.

Normalerweise unternimmt die Regierung zusätzliche Anstrengungen, um die Versorgung mit frischem Gemüse und Schweinefleisch vor Chinas Neujahrsfest zu verbessern. Der Feiertag fällt im Jahr 2022 auf Anfang Februar. Doch in diesem Jahr sind diese Bemühungen noch dringlicher geworden, nachdem extreme Wetterbedingungen Anfang Oktober die Ernten in Shandong - der größten Gemüseanbauregion des Landes - zerstört haben. Vergangene Woche hatten sich die Preise für Gurken, Spinat und Brokkoli im Vergleich zu Anfang Oktober mehr als verdoppelt. Spinat war mit 16,67 Yuan (2,25 Euro) pro Kilogramm teurer als einige Teile von Schweinefleisch.
 

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