Infektionsschutz lässt laut israelischer Studie bereits vier Wochen nach vierter Impfung wieder nach
Eine vierte Dosis des Impfstoffs von BioNTech und Pfizer senkt zwar die Raten von Covid-19 bei älteren Menschen. Doch der Schutz vor einer Infektion scheint nur von kurzer Dauer zu sein, wie eine groß angelegte Studie in Israel ergab. Der Schutz durch die zweite Auffrischungsimpfung ließ demnach bereits nach vier Wochen nach, wie israelische Forscher in ihrer am Dienstag im renommierten "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Untersuchung zeigten.
Der Schutz vor schweren Erkrankungen ließ indes in den sechs Wochen nach der Impfung nicht nach. Weitere Folgestudien seien jedoch erforderlich, um den längerfristigen Schutz zu bewerten, erklärten die Wissenschafter.
Vierte Impfung
Die Studie an 1,3 Millionen Menschen im Alter von über 60 Jahren untersuchte Daten des israelischen Gesundheitsministeriums zwischen dem 10. Jänner und dem 2. März. Zu diesem Zeitpunkt war die hochansteckende Omikron-Variante vorherrschend. Eine weitere Studie aus Israel zeigte im vergangenen Monat, dass ältere Menschen, die eine zweite Auffrischungsimpfung des BioNTech-Impfstoffs erhielten, eine um 78 Prozent niedrigere Sterblichkeitsrate aufweisen als diejenigen, die nur einen Booster erhielten. Israel bietet seit Jänner eine zweite Auffrischungsimpfung an.
Die EU-Gesundheitsminister hatten die Europäische Kommission Ende März gebeten, eine Empfehlung für eine vierte Impfung für alle über 60-Jährigen zu prüfen. In den USA will die Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch über die Notwendigkeit zusätzlicher Auffrischungsimpfungen beraten. Dort war vor einer Woche eine zweite Auffrischungsimpfung für Menschen ab 50 Jahren mit den Impfstoffen von Biontech und Moderna genehmigt worden.