Redlberger-Fritz sieht zwar derzeit noch keine zweite Welle, aber hält "äußerste Vorsicht" bei Lockerungen für nötig.
Die Bevölkerung gehe mittlerweile zu sorglos mit der Gefahr der Corona-Ansteckung um, appellierte die Virologin Monika Redlberger-Fritz (MedUni Wien) Montag in der "ZiB2" "diesen Babyelefanten einzuhalten". Von einer zweiten Welle würde sie derzeit trotz gestiegener Infektionszahlen noch nicht sprechen. Aber wenn die Zahl der täglichen Neuerkrankungen ansteigt, wäre "Zeit zu handeln".
Die Zahl der Erkrankten ist in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen - von rund 470 vor dem Wochenende auf nunmehr 600. Das ist neuer Höchststand im Juni.
Ob wieder strenger Maßnahmen gesetzt werden müssen, komme darauf an, wie sich die Situation in der nächsten Woche entwickelt, erläuterte Redlberger-Fritz. Jetzt gebe es rund 50 bis 60 Neuerkrankungen pro Tag. Steigt diese Zahl - linear oder "im schlimmsten Fall exponentiell - an, "dann ist wirklich zu handeln".
Derzeit gebe es in Österreich noch eine "relativ niedrige Grundaktivität" des Covid 19-Virus, "aber eine Hintergrundaktivität ist da". Wird die Abstandsregel ignoriert, "gibt man dem Virus die Chance, sich weiter sehr rasch auszubreiten", plädierte die Virologin für mehr Vorsicht. Direkter Kontakt von Mensch zu Mensch "ist die Übertragungsquelle schlechthin". Deshalb sollte man weitere Lockerungen "mit äußerster Vorsicht angehen". Am Mittwoch endet die Maskenpflicht in der Gastronomie und alle Sportarten sind wieder zugelassen.