EU-Kommission: Einführung zum Jahreswechsel wird klappen.
Ein einziges Ladegerät für alle in Europa vertriebenen Handys: Was sich noch wie ein schöner Traum anhört, wird zum neuen Jahr Wirklichkeit. Die Entwicklung sei auf gutem Weg, sagte EU-Kommissionssprecher Dennis Abbot am Freitag. "Wir erwarten, dass das Gerät ab Beginn 2011 genutzt werden kann."
Die führenden Handy-Hersteller einigten sich bereits vor einem Jahr auf die Harmonisierung der Ladegeräte in der EU und verpflichteten sich zur Einführung des Standards. Beteiligt sind Apple, LG, Motorola, NEC, Nokia, Qualcomm, Research in Motion (RIM), Samsung, Sony Ericsson und Texas Instruments, die laut Kommission 90 Prozent des Marktes abdecken. Wenn das Abkommen 2011 in Kraft tritt, würden zunächst 50 Prozent aller im Umlauf befindlichen Handys kompatibel mit dem neuen Auflader sein, sagte Abbot.
Jährlich 50.000 Tonnen Elektroschrott
Die technische Lösung
für den nervtötenden, teuren und umweltschädlichen Ladegeräte-Salat: Jedes
neue Handy wird mit einer Mikro-USB-Buchse ausgestattet, in die ein Adapter
des Universalaufladers hineinpasst. Viele moderne Handys haben schon eine
derartige Buchse, sie wird für den USB-Datentransfer mit dem Computer
genutzt.
Derzeit entstehen nach Angaben der Kommission durch die Inkompatibilität der Ladegeräte jährlich 50.000 Tonnen Elektroschrott. Durch den neuen Standard werde ein Großteil davon eingespart. Denn Handynutzer müssen ihre alten Ladegeräte nicht mehr wegwerfen, wenn sie ein neues Telefon kaufen. Und pro Haushalt oder Büro reicht - zumindest theoretisch - bald ein einziges Gerät. Weil Handys künftig ohne Ladegeräte verkauft werden könnten, würden nicht nur Ressourcen, sondern auch Geld gespart.