Online-Werbefilter

Adblock Plus wehrt sich gegen Vorwürfe

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Geschäftsführer: "Keine Sonderbehandlung von Google und United Internet."

Der Online-Werbefilter Adblock Plus wehrt sich gegen den vom Werbeanbieter Contaxe geäußerten "Schutzgeld"-Vorwurf. "Das ist lächerlich und kindisch", sagte Till Faida, Geschäftsführer bei der deutschen Eyeo GmbH, die den Werbeblocker betreibt, am Freitag gegenüber der APA. Den Beschwerden von ORF und Contaxe bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) stehe er "sehr gelassen gegenüber".

"Keine Marktverzerrung"
Man habe "unmittelbar" nachdem der ORF eine Sachverhaltsdarstellung an die BWB übermittelt hat, "proaktiv das Gespräch mit der Behörde" gesucht, so Faida. Eine Marktverzerrung sieht er nicht, die Kriterien für eine Aufnahme der Werbung in eine sogenannte "white list" - eine Liste für "akzeptable Werbung", die von Adblock Plus nicht gefiltert wird - sei für alle gleich - nur Unternehmen, die mit Internet-Werbung viel Geld verdienen, müssten dafür zahlen. Für kleinere Websites oder Blogs sei die Freischaltung kostenlos.

Summe bleibt Geheimnis
Wie viel der US-Internetkonzern Google dafür zahlt, dass seine Anzeigen nicht gefiltert werden, wollte Faida nicht verraten. Er betonte aber, dass weder Google noch der GMX-Betreiber United Internet, von dem ein Manager bei Eyeo an Bord ist, eine "Sonderbehandlung" bekämen. Den Betreibern von Adblock Plus gehe um einen "Mittelweg" zwischen genervten Internet-Usern einerseits und einer wichtigen Einnahmequelle von Website-Betreibern andererseits, erklärte Faida.

Im Sommer hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" den Werbefilter als "digitale Wegelagerei" bezeichnet, der ORF sprach zuletzt von "Marktmacht-Missbrauch".
 

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