Die Zukunft der Computerbranche wird diese Woche auf zwei US-Messen präsentiert. Im Fokus: das Duell Microsoft gegen Apple.
Diese Woche werden die Weichen für das Computerjahr 2007 gestellt. In Las Vegas hat am Montag die weltgrößte Unterhaltungselektronik-Messe, die "Consumer Electronics Show“ (CES), begonnen. Am Dienstag startet in San Francisco die "Macworld Expo“ mit allen Apple-Neuheiten.
Die beiden Top-Events der High-Tech-Branche stehen im Zeichen des Gigantenduells Microsoft gegen Apple. Die Rede von Microsoft-Boss Bill Gates eröffnete die CES. Apple-Chef Steve Jobs folgt morgen früh mit seinem Statement auf der Macworld.
Abschied von Gates eingeläutet
Wenn sich die Macher der
Unterhaltungselektronik-Industrie im Jänner zur Consumer Electronics Show in
Las Vegas treffen, gehört der Auftritt von Microsoft-Mitbegründer Bill Gates
zum festen Programm. Zum neunten Mal eröffnete am Sonntagabend der
52-jährige Software-Milliardär in der Wüstenstadt im US-Bundesstaat Nevada
das Branchentreffen. Doch in Zukunft muss sich die CES eine neue
Galionsfigur suchen. Denn Bill Gates läutete mit seinem Auftritt vor 4.000
Messebesuchern im Nobelhotel Venetian langsam seinen Abschied aus der
Softwarebranche ein. Spätestens nach der CES 2008 will sich Gates vor allem
auf seine Arbeit als Stifter konzentrieren.
Vista kommt Ende Jänner für Privatkunden
Zur CES 2007
kam der Microsoft-Chairman mit einer langen Liste an Neuheiten nach Las
Vegas, darunter das neue Microsoft-Betriebssystem Windows Vista, das Ende
Jänner nach zahlreichen Verzögerungen endlich auch für Privatkunden auf den
Markt kommt. Bevor sich der Software-Tycoon fast vollständig der Bill und
Melinda Gates Stiftung widmet, wollte er den Besuchern der CES aber noch
einmal beweisen, dass er mit der Vision eines (mit Hilfe von Microsoft)
vernetzten digitalen Heims genau richtig lag. "Wenn Sie auf die jungen
Leute, die neue Generation schauen - die verbringen mehr Zeit mit ihrem PC
als sie fernsehen. Nun, das ist ein ziemlich dramatischer Wandel."
Gates forciert mit Vista nicht nur komfortableres Arbeiten am PC, sondern auch die Vernetzung von Computer, TV und Musik. In seiner Rede kündigte er einen gemeinsam mit HP entwickelten "Windows Home Server“ an: einen zentralen Speicher für Filme, Musik und Daten, auf den man von allen PCs und TV-Geräten in der Wohnung zugreifen kann.
"Digital Home"
Bei der Grundarchitektur des "Digital
Home" will Microsoft eine zentrale Rolle spielen und mit dem Windows Media
Center PC, der Xbox, dem Musikplayer Zune - aber auch mit Grundtechnologien
wie dem IPTV (Internet-Fernsehen) - die notwendigen Bausteine liefern.
Allerdings hat Microsoft mit Apple Computer in diesem Marktsegment einen
starken Konkurrenten, der mit dem Erfolgsduo iPod/iTunes das Geschäft mit
der Digitalmusik dominiert. Und an diesem Dienstag wird Apple-Chef Steve
Jobs in San Francisco seinen Gegenentwurf eines "Digital Home" der
Öffentlichkeit präsentieren.
"iTV"-Box von Apple
Auch Jobs lässt bei Apple Fernsehen
und Computer zusammenwachsen. Als sicher gilt, dass er auf der Macworld die "iTV“-Box
vorstellen wird, mit der er den Online-Filmverkauf über den iTunes-Shop
ankurbeln will.