iPhone-Bezahlsystem

Apple Pay: Weiterer Dämpfer für Banken

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Geldinstitute wollen nun mit eigenen Apps Gebühren an den US-Konzern umgehen.

Apple kann Banken weltweit wohl auch weiterhin aus seinem lukrativen System für kontaktlose Zahlungen via iPhone, Apple Pay , heraushalten. Die australischen Wettbewerbshüter (ACCC) verwarfen am Freitag die Forderung mehrerer Geldhäuser, gemeinsam - und damit mit deutlich mehr Macht - mit Apple über einen Zugang zu dem System verhandeln zu können.

Die Banken wollen ihre eigenen Apps etwa auf dem iPhone und der Apple Watche installieren und damit Gebühren an Apple umgehen. Zudem wollten sie ihre Kunden mehr an eigene Apps binden und sie von dem Apple-Dienst "Apple Wallet" loseisen. "Das wird weltweit Auswirkungen haben", sagte ACCC-Chef Rod Sims nach der Entscheidung. Schließlich wollen Banken auch in anderen Teilen der Welt ihre eigenen Systeme auf Apple-Geräten sehen.

Tausenden Partner-Banken wird direkter Zugriff verwährt

Apple erlaubt bislang keinem seiner weltweit 3.500 Banken-Partner den Zugriff auf die NFC-Technologie, die hinter der kontaktlosen Zahlung steht. Es geht es um viel Geld: Allein in Australien werden der Beratungsfirma MWE zufolge derzeit pro Jahr Geschäfte im Volumen von 84 Milliarden Dollar kontaktlos abgewickelt - Tendenz steigend. Bislang geht es dabei aber noch mehr um Zahlungen mit kontaktlosen Karten als mit Smartphones.

Das Betriebssystem Android der Google-Mutter Alphabet indes, das auf den Geräten etwa des Apple-Rivalen Samsung läuft, erlaubt Apps anderer Anbieter zum kontaktlosen Bezahlen. Die australischen Behörden argumentierten, wenn sie Apple auch dazu zwingen würden, könnte das den Wettbewerb einschränken. "Es ist eine verzwickte Sache für einen Regulierer, einem Wettbewerber die Strategie eines Mitbewerbers aufzudrücken", sagte Sims.

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