Wörter und Unwörter

"Bundestrojaner" zum Wort des Jahres 2007 gewählt

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Als Unwort 2007 wurde "Komasaufen" gekürt. Der Spruch des Jahres: "The world in Vorarlberg is too small"

Der "Bundestrojaner" hat es bei der Wahl zum "Wort des Jahres 2007" an die Spitze geschafft. Internetuser und eine Fach-Jury wählten den Ausdruck unter zehn Vorschlägen zu dem markantesten Ausspruch des Jahres. "Komasaufen" wurde zum Unwort des Jahres gekürt, so das Ergebnis der Abstimmung.

Bundestrojaner gewinnt die Wahl
Der Ausdruck "Bundestrojaner" verweise in "knapper Form und zugleich auf pointierte Weise auf aktuelle Entwicklungen", die "höchst umstritten" seien, so das einstimmige Urteil der Jury. Knapp hinter dem Sieger-Wort des Jahres landeten die Begriffe "gruscheln" und "Raucheroase".

Bei dem ersten Ausdruck handelt es sich um eine Zusammensetzung aus den Wörtern grüßen und kuscheln, die im Rahmen einer Studenten-Onlineplattform als Zeichen für "freundliche Kontaktaufnahme" entstanden ist. Dies verweise auf neue Formen der Beziehungsstiftung durch das Internet. Die "Raucheroase" wiederum sei eine "wunderbar widersprüchliche" Aussage, die ein "Refugium aus sauberer Luft" mit Zigarettenqualm und Einschränkungen beim Tabakkonsum verbinde.

"Komasaufen" als Ausdruck der Skandalisierung einer negativen gesellschaftlichen und sozialen Entwicklung wurde zum Unwort gekürt. Es trage zur Stigmatisierung der Opfer bei, so das Urteil der Jury. Auch die Ausdrücke "gendern" und "Kindergeldsünder" zählen zu den Unwörtern des Jahres.

Ein Spruch des Jahres wurde ebenfalls erneut gewählt. An die Spitze schaffte es dabei Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach (B) mit dem Zitat "The world in Vorarlberg is too small", das in einem Schreiben an den britischen Finanzminister Alistair Darling auftauchte.

Sauber Werbeslogan
Zum Un-Spruch des Jahres wurde der Name eines politischen Programms des BZÖ in der Steiermark gekürt: "Wir säubern Graz!" Der Slogan könne der "harmlose Werbeslogan einer Putzfirma sein", es handle sich allerdings um den Kampagnen-Titel in einer Wahlwerbung, der die Ausgrenzung von Menschen zum Programm mache, so die Jury.

2006 hatte der "Penthouse-Sozialismus" die Wahl zum Wort des Jahres gewonnen. Der Slogan "ätschpeck" einer Werbekampagne wurde zum Unwort des vergangenen Jahres gewählt. Nominiert für die Wahl zum (Un)Wort des Jahres 2007 waren u.a. auch die Ausdrücke humanitäres Bleiberecht, Pflege-Amnestie sowie Zickenkrieg.

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