AK-Test

Musikdownloads sind Benutzer-Feindlich

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Das Herunterladen von Musik aus dem Internet birgt viele Stolpersteine, der Konsument ist meist überfordert.

Wer sich Musik aus dem Web herunterlädt, scheitert oft schon an der Technik, braucht jedenfalls viel Zeit und Geduld. Das zeigt ein AK Test bei neun Musikportal-Anbietern vom Juli und August. Für User gibt es sehr viele Hürden: zuerst zahlen, aber nichts hören, wenn Dateiformate von Anbietern, am PC und/oder Abspiel-gerät nicht zusammenpassen, aufwändige Registrierungen, lange, verwirrende Geschäftsbedingungen.

Neun Anbieter unter der Lupe
In Österreich wurden im Vorjahr laut Verband der österreichischen Musikwirtschaft mehr als vier Millionen Lieder legal auf PCs oder Handys geladen Der VKI hat Musikdownloads bei neun Anbietern untersucht: iTunes, Aon, One4music, Allofmp3, Emusic, Msn/Music, Dm Drogeriemarkt, Medion, Finetunes.

Kein wirklicher Vergleich möglich
Beim Download gibt es viele Hindernisse: Wer downloaden will, muss sich erst umfangreich auf der Homepage registrieren, außer bei Medion und Finetunes. Es gibt zahlreiche Abkürzungen, etwa DRM für Digital Rights Management oder WMA für Windows Media Audio. Die Dateiformate vom Anbieter passen oft nicht mit der PC-Software und/oder dem Abspielgerät zusammen. Wer z.B. vom Anbieter Msn runterlädt, braucht Microsoft, sonst funktioniert die Homepage gar nicht. Funktioniert das Runterladen, kann es dann passieren, dass sich das Lied etwa am iPod nicht abspielen lässt wie bei Aon, One4music, Msn/Music, Medion. Am MP3-Player hört man keine Musik vom Anbieter iTunes.

Undurchsichtige Geschäftsbedingungen
Die Geschäftsbedingungen sind je nach Anbieter sehr unterschiedlich: So können etwa bei Allofmp3 die Titel beliebig oft gebrannt und überspielt werden, bei Aon hingegen nur fünf bis 25-mal gebrannt und fünf- bis zehnmal überspielt werden. Wer runterlädt und zahlt, aber das Lied nicht abspielen kann, hat oft Pech. Bloß One4Music, Medion, Msn und Aon haben kostenlose Re-Downloads, wenn der erste Versuch gescheitert ist.

Preis-Leistungsverhältnis meist unbefriedigend
Die Preise pro Titel variieren von 0,95 (One4music) bis 1,29 Euro (Msn/Music, Aon). Die Albumpreise kosten von 7,95 (One4music) bis 12,99 Euro (Aon). Bei Allofmp3 wird sogar ganz unkoventionell abgerechnet, bei der russischen Seite wird nicht pro Song, sondern nach Datenvolumen ca. 3US/Cent pro Megabyte.

Die russische Musik-Plattform ist nicht nur billig, sondern unter bestimmten Gesichtspunkten auch illegal. Die rechtliche Lage der Seite ist sehr unklar und undurchsichtig, vor allem für Kunden außerhalb des Niederlassungslandes Russland.

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