Das Computernetzwerk der deutschen Regierung steht unter Beschuss. Wie "Der Spiegel" berichtet werden jährlich rund 600 Spionage-Angriffe verzeichnet - häufig aus China. Die meisten Einschleuseversuche bleiben jedoch unentdeckt.
Das Computernetzwerk der deutschen Regierung wird pro Jahr rund 600 Mal von
ausländischen Spionageprogrammen angegriffen. Hauptadressat ist das
Auswärtige Amt. Das Bundesamt für Verfassungsschutz glaube, dass "auffallend
viele" Cyber-Angriffe aus China kommen, berichtete das Nachrichtenmagazin
"Der Spiegel" am Samstag.
Bei weitem nicht alle
Angriffe erkannt
"Wir stellen täglich Angriffsversuche auf Rechner
der Bundesregierung fest", sagte der Abteilungsleiter für Spionageabwehr im
Bundesamt für Verfassungsschutz, Burkhard Even. An den beiden zentralen
Schnittstellen des Informationsverbundes Berlin-Bonn diagnostizierten
spezielle Viren-Scanner jährlich rund 600 Einschleuseversuche für
Spionageprogramme per Mail, wobei bei weitem nicht alle Angriffe erkannt
würden.
Hauptsächlich aus China
Aufgrund der
technischen Machart der Attacken, ihrer Zeitpunkte und der Adressaten gehe
das Amt davon aus, dass viele Angriffe aus China kämen. Verstärkte
Angriffsversuche habe es vor dem China-Besuch der deutschen Bundeskanzlerin
Angela Merkel in Peking 2007 und rund um den Besuch des Dalai Lama in Berlin
im gleichen Jahr gegeben. Der "Spiegel" berichtete, die Spionage-Mails
gingen zunehmend gezielt an Mitarbeiter der Behörden "im Mittelbau" und
hätten häufig vermeintlich vertrauenswürdige Absender wie EU-Einrichtungen
oder die Weltgesundheitsorganisation.