Rund zwei Monate nach dem Scheitern des geplanten Gaspipeline-Projekts Nabucco unter Federführung der OMV wird nun die Reißleine gezogen: Die Nabucco-Gesellschaften - die Nabucco Pipeline International GmbH mit Sitz in Wien sowie die in den einzelnen Ländern gegründeten Firmen - werden laut dem Nabucco-Partner Transgaz geschlossen.
Dafür seien 20 Mio. Euro notwendig. Für den 23. September sei ein Treffen der Nabucco-Partner angesetzt, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Agerpres unter Berufung auf eine Presseaussendung.
"Das ist so noch nicht entschieden", hieß es von der OMV zur APA. Die Sache sei aber nicht weiter zu kommentieren. Dass die Homepage der Nabucco-Projektgesellschaft nicht mehr aufrufbar ist, ist aber ein Indiz dafür, dass an der Schließung der Nabucco-Firmen bereits gearbeitet wird. Damit verliert die OMV eines ihrer bekanntesten Vorhaben, mit denen sie jahrelang nationale wie internationale Medien gefüllt hat.
Um einen kontrollierten Schlussstrich ziehen zu können, erhält die Nabucco-Projektgeselllschaft von der OMV und Transgaz einen Kredit über 7,5 Mio. Euro, berichteten das "WirtschaftsBlatt" und die rumänische Nachrichtenagentur. Transgaz soll maximal die Hälfte des Betrages tragen.
An der Nabucco-Projektgesellschaft sind neben der OMV und der Transgaz die türkische Botas, die ungarische MOL-Gruppe, die Bulgarian Energy Holding sowie die französische GDF Suez beteiligt, die heuer Ende Mai einen 9-prozentigen Anteil von der OMV übernommen hat.