Vergleich

Tirol und Wien wachsen heuer wirtschaftlich am stärksten

Rückgänge in Salzburg, Vorarlberg, Oberösterreich und Kärnten

Wien. Konjunkturell gab es hierzulande heuer bekanntlich wenig Lichtblicke. Zwar dürfte Österreich nach zwei Jahren Rezession wieder ein leichtes Wachstum verzeichnen, wirklich in die Gänge kam die Wirtschaft aber auch 2025 nicht. Über die Bundesländer hinweg zeigt sich dabei ein uneinheitliches Bild: Laut einer Analyse der Bank Austria lief es in Ländern mit hohem Dienstleistungsanteil wie Tirol und Wien besser, industriestarke Regionen wie Oberösterreich hingegen schwächelten.

Bundesweit wird die reale Wirtschaftsleistung heuer laut den Bank-Ökonomen um voraussichtlich 0,3 Prozent steigen. Im Ländervergleich hatten dabei Tirol mit einem prognostizierten Zuwachs von 1,3 Prozent und Wien mit rund 1,0 Prozent die Nase vorne. Ebenfalls ein positives Wachstum verzeichneten das Burgenland (+0,8 Prozent), Niederösterreich (+0,4 Prozent) und die Steiermark (+0,2 Prozent). Rückgänge gab es in Salzburg (-0,1 Prozent) und Vorarlberg (-0,2 Prozent), wobei sich Oberösterreich mit einem Minus von 0,5 Prozent und Kärnten mit einem Minus von 1,4 noch schlechter entwickelten.

Schwäche der Industrie drückt Wachstum

Belastend wirkte dabei wenig überraschend die Industrie, vor allem in Regionen mit hoher Abhängigkeit vom Maschinenbau, von der Metallverarbeitung und der Elektronikindustrie. Positive Ausnahmen gab es unter anderem in Tirol und Wien, wo die Pharmaindustrie und einzelne Industriezweige wie der sonstige Fahrzeugbau in Wien für Wachstumsimpulse sorgten. Unterschiedliche Signale kamen vom Bau: Während der Hochbau in den meisten Bundesländern weiterhin rückläufig war, lieferte der Tiefbau in vielen Regionen - insbesondere im Burgenland, in Salzburg und in der Steiermark - Antrieb.

Einen Dämpfer versetzten der wirtschaftlichen Entwicklung in Österreich auch die US-Zölle und die verhaltene Nachfrage im wichtigen Exportmarkt Deutschland. Die Bank-Austria-Ökonomen rechnen heuer mit insgesamt 3 Prozent geringeren Warenexporten - mit den stärksten erwarteten Ausfuhr-Einbußen in Wien (-6 Prozent auf knapp 29 Milliarden Euro).

Dienstleistungssektor als Stütze

Einen positiven Beitrag zur Wertschöpfung leistete indes der Dienstleistungssektor. Hier stachen vor allem der öffentliche Sektor, das Immobilienwesen sowie die IT-Branche heraus. Auch der Handel hat sich den Angaben zufolge nach einem schwachen Jahr 2024 in allen Regionen wieder erholt. Im Tourismus erwarte man zwar einen Rekordwert bei den Nächtigungen, hohe Personal- und Energiekosten setzten den Betrieben aber weiter zu, "sodass ein Wertschöpfungsplus im Bereich Beherbergung und Gastronomie gegenüber 2024 vermutlich nur in der Bundeshauptstadt Wien erzielt werden konnte".

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