Wegen "Giphy"-Kauf

Facebook muss in Österreich 9,6 Mio. € Strafe zahlen

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Übernahme der GIF-Datenbank kommt dem Online-Netzwerk teuer zu stehen.

Wie berichtet, hat  Facebook  aufgrund der  Giphy-Übernahme  einmal mehr mit Bedenken gegenüber seiner Marktmacht zu kämpfen. Nachdem Großbritannien eine eingehende Untersuchung des Kaufs der GIF-Datenbank durch das Online-Netzwerk angeordnet hat, ist Österreich bereits einen Schritt weiter. Hierzulande wurde nun eine Strafe gegen Facebook verhängt. Konkret muss der amerikanische IT-Riese wegen der Giphy-Übernahme in Österreich 9,6 Millionen Euro zahlen. Eine genaue Begründung steht noch aus.

Prüfung durch die BWB

Ende März wurde bekannt, dass die heimische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) den im Mai 2020 erfolgten Kauf der GIF-Plattform überprüft. Die Übernahme sei in Österreich nicht angemeldet worden. Aufgrund der seit 2018 existierenden Transaktionswertschwelle hätte der Zusammenschluss jedoch eventuell gemeldet werden müssen. Die BWB prüfte vor allem das Ausmaß, in dem die Dienste von Giphy in Österreich genutzt werden. Die Ermittlungen dürften nun abgeschlossen sein.

Facebook teilte Anfang März mit, "vollumfänglich" mit der Bundeswettbewerbsbehörde zu kooperieren. Giphy verbessere das Angebot von Instagram, indem es den Menschen mehr Funktionen und Tools biete, so ein Facebook-Sprecher. "Entwickler*innen und Partner*innen werden weiterhin die gleichen Zugangsmöglichkeiten zu Giphy haben. Auch die kreative Community von Giphy wird weiterhin in der Lage sein, großartige Inhalte zu erstellen." 

Auch in Großbritannien im Visier

In Großbritannien hatte das weltgrößte Internetnetzwerk erklärt, keine Vorschläge unterbreiten zu wollen, um auf Bedenken einzugehen, teilte die britische Kartellbehörde mit. Die Wettbewerbshüter sorgen sich um die Auswirkungen auf Online-Werbung und das Angebot von animierten Bildern.

Integration in Instagram

Facebook hatte Giphy im Mai 2020 übernommen und angekündigt, die Plattform in Instagram zu integrieren. Laut Medienberichten legten die US-Amerikaner rund 400 Millionen Dollar (341,15 Mio. Euro) auf den Tisch. Weltweit gibt es viel Kritik, dass die Marktmacht von Facebook und anderen Technologiekonzernen zu groß wird. 

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