33.568 Österreicher betroffen

Facebook-Skandal: 43 % steigen aus

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Erstmals wird öffentlich gemacht, wie sehr auch österreichische Nutzer betroffen sind.     

Täglich hagelt es neue Enthüllungen über den Datenskandal bei Facebook. Angst und Wut auf das soziale Netzwerk wachsen unentwegt. Mittlerweile sagen 60 % der Österreicher, dass sie Angst vor dem Missbrauch ihrer Daten durch soziale Medien haben (Research Affairs, 1.008 Interviews vom 29. März bis 4. April, Schwankungsbreite 3,1%). Immerhin schon 43 % der österreichischen Nutzer überlegen, Konsequenzen zu ziehen und aus dem Netzwerk auszusteigen.

 

Video zum Thema: Facebook-Skandal: Tausende User in Österreich betroffen



Datenkrake. Der Daten-Horror geht immer weiter. Jetzt ist es offiziell: 33.568 Facebook-Nutzer in Österreich sind persönlich vom gigantischen Daten-Leak betroffen, diese Zahlen stammen direkt aus dem Internet-Konzern in Kalifornien.

Hintergrund: Facebook-Nutzer weltweit wurden mit einer Umfrage-App geködert. Unter „thisisyourdigitallife“ sind alle Informationen, auch höchst private, abgesaugt worden. Diese Daten landeten bei der britischen Analysefirma Cambridge Analytica, die Unternehmen und Organisationen damit maßgeschneiderte Werbung anbieten konnte. Berühmtester Kunde ist Donald Trump. Im US-Wahlkampf bekamen potenzielle Wähler Wahlwerbung, die genau ihre Ängste ansprach. Das soll einen großen Einfluss auf die Wahl gehabt haben.

 

Video zum Thema: Facebook-Datenskandal: Tausende User aus Österreich betroffen


Ministerin fordert jetzt "umgehend" Aufklärung

Kaum Reaktion. VP-Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck fordert nun die „umgehende“ Aufklärung der Betroffenen durch den Internetkonzern: „Die bisherigen Reaktionen sind nicht ausreichend und zeigen, dass die Verantwortlichen im Konzern die Dimension des Datenschutzes nicht einordnen können.“

Facebook musste gestern das Ausmaß des Skandals revidieren. Es ist weitaus größer als gedacht: Die Daten von 87 Millionen Menschen sind abgesaugt worden – nicht von 50 Millionen, wie bisher gesagt wurde.

Schon ab 2015 war der Datenmissbrauch intern bekannt, er wurde aber nie öffentlich gemacht.

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