Videokameras und Software führten die Autos von Rom bis nach China.
Nach einer Reise über 13.000 Kilometer von Rom nach Shanghai sind vier intelligente "fahrerlose" Kleintransporter auf der Weltausstellung in der ostchinesischen Hafenstadt eingetroffen. Die mehr als dreimonatige Expedition mit den sensorbestückten Fahrzeugen ging durch Osteuropa, Russland, Kasachstan, entlang der Seidenstraße und durch die Wüste Gobi. "Die Versuchsreise war unglaublich", sagte Professor Alberto Broggi von der Universität Parma am Donnerstag in Shanghai. "Wir sind glücklich, dass wir das Ziel ohne größere Probleme erreicht haben."
Nur Begleitpersonen an Bord
Über Solarzellen mit Energie versorgte Videokameras schickten Bilder der Straßen an eine Software, die berechnet und anordnet, welchen Weg das autonom fahrende Auto nimmt. Zwar waren sie "fahrerlos", doch waren Begleitpersonen an Bord, um notfalls eingreifen zu können. Besonders das voranfahrende Auto war gefordert, weil es seine Position an die nachfolgenden Wagen funkte. "Wir mussten nur bei seltenen Gelegenheiten eingreifen, zum Beispiel in Moskaus Staus oder an Zahl-Stationen", berichtete Broggi.
Hoffnung für intelligente Autos
Die Fahrt sei in Schneestürmen, schweren Regenfällen und unter praller Sonne über hektische Schnellstraßen, einsame Bergstrecken oder Wüstenpisten gegangen. "Ein fahrerloser Transporter hat sogar einen Anhalter ein Stück mitgenommen", sagte Broggi. Sieben Begleitfahrzeuge fuhren mit. Die gesammelten Daten müssten jetzt ausgewertet werden. Es gebe die Hoffnung, dass die neuen Technologien für "intelligente Fahrzeuge" die Sicherheit auf den Straßen verbessern könnten, indem die Fähigkeiten der Fahrer ergänzt würden.
Das Projekt wurde mit 1,7 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert. Es schlägt eine Brücke zwischen der Sonntag zu Ende gehenden Weltausstellung in Shanghai und der nächsten Expo 2015 in der italienischen Stadt Mailand, wo die Autos ursprünglich aufgebrochen waren.