Neuer Trend "Fanslaves"

Käufliche Facebook-User am Vormarsch

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Dem sozialen Netzwerk sind die aktuellen Entwicklungen ein Dorn im Auge.

Facebook geht mit seinen weltweit rund 750 Millionen Mitgliedern nicht gerade zimperlich um. So greift die Plattform in regelmäßigen Abständen in die Privatsphäre-Einstellungen der User ein, ohne sie darüber zu informieren. Zuletzt geschehen, bei der Aktivierung der automatischen Gesichtserkennung . Wenn man die Funktion nicht manuell sperrt, bleibt sie aktiviert, auch wenn der Nutzer das gar nicht möchte. Normalerweise sollte es so sein, dass die Mitglieder Funktionen dieser Art selbst aktivieren müssen. Doch bei Facebook ist das eben anders, was auch mit der amerikanischen Mentalität zusammen hängt. Doch nun schlagen einige User zurück.

Eine von vielen "Fan-Preislisten":

Käufliche Facebook-User am Vormarsch
© oe24

Screenshot: www.fanslave.de

"Fanslaves" boomen
Es gibt nämlich eine relativ neue Masche, die von Facebook-Mitgliedern kreiert wurde, und dem Social Network ziemlich Schaden könnte. Die Rede ist von den sogenannten "Fanslaves". Dabei handelt es sich um Personen, die bei Firmen-Seiten (die den "Gefällt mir/Like"-Button integriert haben) auf den Like-Button klicken und dafür Geld bekommen. Für viele Firmen ist das Ganze nämlich keine Spielerei mehr. Denn je mehr "Likes" eine Firma hat, umso interessanter wird sie auch für Werbekunden. Außerdem sind die Bewertungen auch ein Zeichen für Qualität und Quantität.  Mittlerweile gibt es ganze Marktplätze die Fans verkaufen (siehe fanslave.de). So kann man sich beispielsweise 100 Fans aus einer gewünschten Zielgruppe für knapp 50 Euro kaufen, 1.000 Fans gibt es für 189 Euro. Die Mitglieder, die auf die Buttons klicken, bekommen pro Klick ebenfalls einige Cent. Sie legen sich in der Regel einen zweiten Facebook-Account an, der nur zu diesem Zweck dient. Viel-Klicker können so auf einen netten Zuverdienst kommen. Kein Wunder, dass sich immer mehr Mitglieder als Fansave bewerben/registrieren.

Facebook reagiert mit Sperren
Für Facebook selbst sind diese Entwicklungen natürlich alles andere als positiv. Deshalb geht die Plattform gegen die "falschen" Fans nun rigoros vor. Wer innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu oft auf den "Gefällt mir"-Button klickt, wird gesperrt. Dabei trifft es aber nicht nur die "Like-Spammer". Auch Mitglieder, die Fotos oder Kommentare ihrer Freunde oft "liken", wurden bereits gesperrt. Wie oft man auf den Button drücken darf, bis man gesperrt wird, wollte Facebook nicht verraten.

Vielleicht bemerkt Facebook durch solche Aktionen endlich, dass auch die Mitglieder denken können und ebenfalls im Eigeninteresse agieren - ohne dass sie es der Plattform vorab verraten. Und somit schließt sich der Kreis.

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