Gesichtserkennung startet

Facebook markiert Fotos automatisch

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Umstrittener Dienst wird automatisch aktiviert. Wir zeigen, wie man ihn deaktivieren kann.

Wie berichtet, startete Facebook Mitte Dezember 2010 die automatische Gesichtserkennung in den USA. Nun wurde bekannt, dass das Social Network den Dienst derzeit weltweit aktiviert. Bei der Funktion scannt eine Software laufend die Gesichter der Nutzer. Wenn das Programm glaubt, ein Gesicht eines Facebook-Freundes erkannt zu haben, schlägt es vor, diesen zu markieren.

Ohne Ankündigung
Wie schon bei zahlreichen anderen Funktionen ist auch die Neue standardmäßig aktiviert. Wer die Funktion also nicht nutzen möchte, muss sie erst selbstständig deaktivieren. Das dürfte die Datenschützer einmal mehr auf den Plan rufen. Letztere werden auch nicht sehr darüber erfreut sein, dass die weltweite Freischaltung ohne offizielle Ankündigung erfolgt. Der letzte Facebook-Blog-Eintrag zu diesem Thema, stammt nach wie vor vom Dezember 2010.

Wie deaktiviert man den Dienst?
Um das automatische Foto-Tagging zu deaktivieren, müssen die User ihre "benutzerdefinierten Einstellungen" (findet man unter Konto- und dann Privatsphäre-Einstellungen) öffnen. Danach muss man die Funktion "Dinge, die andere Personen teilen" aufrufen. Falls das Foto-Tagging von Facebook für das eigene Profil bereits aktiviert wurde, findet man dort die Unterfunktion "Freunden Fotos von mir vorschlagen“. Wenn man diese sperrt, ist die automatische Erkennung deaktiviert. So erhalten Ihre Facebook-Freunde keine automatischen Vorschläge, um Sie auf Fotos zu markieren.

Stimmen zu den Datenschutzbedenken
"Wieder einmal scheint es, dass Facebook die Online-Privatsphäre seiner Nutzer heimlich untergraben hat", schrieb Analyst Graham Cluley im Unternehmensblog der Sicherheitsfirma Sophos. Marc Rotenberg, Präsident der gemeinnützigen Interessengruppe Electronic Privacy, kritisierte, dass Facebook-Mitglieder nicht die Möglichkeit hätten, selbst zu entscheiden, ob sie den neuen Service nutzen wollten oder nicht. Die Gesichtserkennung werde stattdessen automatisch aktiviert. Wer darauf verzichten wolle, müsse das Angebot ausschalten.

 

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