Kritik

Franzosen kritisieren "Pennergame" aus D

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Nach dem Start der französischen Version des deutschen Browserspiels kommt heftige Kritik auf.

Im sogenannten "Pennergame" (kostenlos) schlüpft der Spieler in die Rolle eines Obdachlosen. In Deutschland erfreut sich das Spiel bei den Usern großer Beliebtheit. Frankreich übt nach dem Start der französischen Version "Clodogame" scharfe Kritik.

Obdachlose werden verspottet
Das Spiel sei "eine Schande und herabwürdigend", sagte der Sprecher des französischen Roten Kreuzes, Jean-Francois Riffaud, der Zeitung "Le Parisien" (Montagausgabe). Obdachlose würden dadurch "zum Gespött gemacht". Die Obdachlosenvereinigung CDSL bezeichnete das Spiel als "vulgär, unmoralisch, diskriminierend und gewalttätig". Der Vorsitzende der Obdachlosenorganisation "Salauds de pauvres", Jacques Deroo, sagte, das "Pennergame" werde "die Öffentlichkeit in ihren Klischees über die Welt der Straße bestätigen".

Story mehr als fragwürdig
Das Browserspiel "Pennergame" war 2008 in Deutschland durch das Hamburger Unternehmen Farbflut Entertainment ins Netz gestellt worden. Die französische Version spielt in Paris. Die Spieler schlüpfen dabei in die Rolle eines "Clochard" mit dem Ziel, reich und Schlossherr in der Königsstadt Versailles zu werden. Mittel dazu sind auch Taschendiebstähle, Trickbetrügereien, die Gründung einer Bande oder die Veranstaltung von Hundekämpfen - wobei die Spieler immer ihren Alkoholpegel im Auge behalten müssen.

Game auch in anderen Ländern verfügbar
Bis Montag wurden auf der französischen Website 5.100 Spieler gezählt. In Deutschland haben sich bisher 1,7 Millionen Menschen auf der "Pennergame"-Website registrieren lassen. Laut Farbflut kommt ein Teil der Einnahmen aus Online-Werbung Obdachlosenorganisationen in Hamburg zugute. Neben der deutschen und der französischen Version gibt es inzwischen auch eine britische, polnische und spanische.

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