Neues Flaggschiff ist da

So gut ist das Huawei Mate 20 Pro

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Top-Smartphones beeindruckt mit KI-Kamera und Super-Prozessor.

Wie an dieser Stelle angekündigt, hat Huawei am Dienstag die  Top-Modelle seiner Mate 20 Reihe  vorgestellt. oe24.at war bei der Präsentation in London mit dabei. Die neue Flagschiff-Serie besteht neben dem bereits erhältlichen  Mate 20 lite  zusätzlich aus dem Mate 20, dem Mate 20 Pro und einer speziellen Porsche-Design-Edition. Mit ihren neuen Modellen sagen die Chinesen nicht nur der gesamten Android-Konkurrenz den Kampf an, sondern stellen auch Apple die Rute ins Fenster. Und das sind keine leeren Ansagen. Denn vor allem mit dem Mate 20 Pro setzt Huawei gleich mehrere Maßstäbe. Insgesamt steht bei den Newcomern der superschnelle Prozessor, die Leica-Triple-Kamera, künstliche Intelligenz und eine edle Anmutung im Mittelpunkt.

Mate 20 Pro

So gut ist das Huawei Mate 20 Pro
© Huawei
× So gut ist das Huawei Mate 20 Pro

Display mit integriertem Fingerabdrucksensor

Das IP68-zertifizerte (staub- und wasserfest) Mate 20 Pro verfügt über ein seitlich abgerundetes 6,3 Zoll großes OLED-Display mit einer Auflösung von 3.120 x 1.440 Pixel (QHD). Der Touchscreen reicht fast über die gesamte Vorderseite. Im Ruhemodus erinnert es damit von vorne sehr stark an das Samsung  Galaxy S9+ . Das ändert sich jedoch nach der Aktivierung. Denn dann kommt die relativ breite Notch zum Vorschein. In dieser Aussparung ist eine neue 3D-Sensing Frontkamera integriert, mit der das Smartphone auch entsperrt werden kann. Das funktioniert auch in der Dunkelheit. Zudem erkennt die schlaue Kamera den Besitzer auch dann noch, wenn er eine Sonnenbrille aufhat, oder sich einen Bart wachsen lässt. Wie unser erster Kurztest zeigte, funktioniert das Entsperren (zumindest bei gutem Licht) wirklich flott und präzise. Hier hat Huawei zu Apples Face ID aufgeschlossen, bietet jedoch einen Vorteil. Denn auf Wunsch wird das Display per Gesichtserkennung komplett entsperrt. Man muss also nicht zusätzlich auch noch über den Screen wischen. Beim  iPhone XS (Max)  ist das hingegen immer notwendig. Beim Mate 20 hat man die Wahl. Eine andere biometrische Funktion dürfte den US-Rivalen aber mehr schmerzen. Die Chinesen haben es nämlich geschafft, den Fingerabdrucksensor direkt ins Display zu integrieren. Dabei muss man nur etwas fester auf eine vordefinierte Stelle (mittig auf der unteren Display-Hälfte) drücken. Wenn man das Smartphone anhebt, wird der Fingerabdrucksensor am Display eingeblendet. Nach kurzer Zeit findet man ihn jedoch auch „blind“. Das ist wirklich toll gelöst.

Performance und Verbindungen

Als Antrieb kommt der neue Kirin 980 Prozessor, der auf der IFA 2018, angekündigt wurde, zum Einsatz. Und dieser Chip hat es wirklich in sich. Neben dem A12 Bionic von Apples iPhone-XS/XR-Modellen ist er der einzig verfügbare Smartphone-Chip, der mit 7-Nanometer-Strukturbreiten gefertigt wird, wodurch mehr Transistoren auf die gleiche Fläche passen. Der Achtkern-Prozessor besteht aus zwei Cortex-A76-Kernen für maximale Performance, zwei Cortex-A76-Kernen für höchste Leistung und vier Cortex-A55-Kernen für hohe Effizienz. Damit soll er unter anderem auch mehr Leistung für Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) bieten. Die verbaute Grafikeinheit (Mali-G76-GPU) bietet eine um 46 Prozent gesteigerte Leistung und 178 Prozent mehr Effizienz. Für das maschinelle Lernen wurden speziell zwei sogenannte Neuro-Prozessoren abgestellt, was unter anderem die Bilderkennung und die Bearbeitung von Fotos beschleunigen soll. Der Kirin 980 kann bis zu 4.600 Bilder/Minute erkennen, was ein Plus von 120 Prozent im Vergleich zum Kirin 970 darstellt. Mit 6 GB RAM und 128 GB Speicher spielt das Mate 20 Pro ebenfalls ganz vorne mit. Der interne Speicher kann übrigens über völlig neue Speicherkarten (Nano-Memory-Cards), die die selbe Größe wie Nano-SIM-Karten aufweisen, m bis zu 256 GB erweitert werden. Diese Größe soll laut Huawei zum neuen Branchenstandard werden. Der aktuell schnellste WLAN-Standard (1,7 Gbit/s), Bluetooth 5.0, NFC und GPS sind ebenfalls mit an Bord. Außerdem ist ein besonders schnelles LTE-Modem (Cat.21) für Geschwindigkeiten von bis zu 1,4 Gigabit pro Sekunde im Download integriert.

Kameras

Bei der Hauptkamera handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Leica-Triple-Kamera, die bereits im  P20 Pro  steckt und nach wie vor mehrere Rankings anführt. Im Mate 20 Pro ist sie jedoch erstmals quadratisch angeordnet – der LED-Blitz bildet das vierte Element – und mittig platziert. Obwohl die Kamera etwas aus dem Gehäuse ragt, kommt es so zu keinen Wacklern, wenn das Smartpone auf einer ebenen Fläche liegt, und man darauf herumtippt. Zudem sieht das ganze auch ziemlich gut aus und ist bisweilen einzigartig. Wichtiger ist aber natürlich die gebotene Qualität. Und hier dürfte Huawei erneut Maßstäbe setzen. Der Hauptsensor löst mit 40 MP auf und deckt den üblichen Weitwinkelbereich ab. Die Linse für den Telebereich bietet eine Auflösung von 8 MP. Diese beiden Linsen gleichen also jenen aus dem P20 Pro. Diesem hat das Mate 20 Pro jedoch einen Superweitwinkel-Sensor mit 20 MP voraus. Dank diesem können nun sogar Videos im 21:9 Kinoformat aufgenommen werden. Die KI für Fotos wurde auch noch einmal deutlich verbessert. Nicht nur dass sie nun, wie bereits erwähnt, 4.500 Bilder pro Minute identifizieren kann, wodurch neue Live-Videoeffekte ermöglicht werden. Im neuen Flaggschiff kann die KI auch 1.500 verschiedene Szenen in Echtzeit erkennen und alle für die Qualität relevanten Parameter blitzschnell darauf einstellen. Wie sich im Rahmen der Präsentation zeigte kommt die verbesserte Leica-Triple-Kamera auch mit schwierigen Verhältnissen (Dunkelheit, Gegenlicht, etc.) hervorragend zurecht. Außerdem ermöglicht sie extreme RAW-Aufnahmen (nur 2,5 cm Abstand) sowie eine HDR-Unterstützung, die ebenfalls von der KI profitieren soll. Da wird der Vergleich mit dem ebenfalls in Sachen Kamera extrem hoch gelobten Google Pixel 3 XL besonders spannend. Eines der beiden Geräte dürfte jedenfalls den Kamera-Thron bei Smartphones erobern.

So gut ist das Huawei Mate 20 Pro
© oe24.at/digital
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Die 24 MP Frontkamera mit 3D-Funktion ist nicht nur für tolle Selfies und Videoanrufe gut, sie kann auch als Scanner für Objekte wie etwa Kuscheltiere verwendet werden. Nach dem Einscannen wird etwa ein Teddybär in eine virtuelle Figur verwandelt. Diese kann man dann per Augmented Reality herumspazieren, winken, etc. lassen. Die Videos lassen sich anschließend in sozialen Netzwerken oder per Messengerdienst teilen.

Langläufer mit genialer Ladefunktion

Huawei stattet das Mate 20 Pro mit einem regelrechten Riesen-Akku aus. Dennoch soll die 4.200 mAh Batterie nach nur 30 Minuten zu 70 Prozent aufgeladen werden könne. Die Chinesen bieten nämlich erstmals superschnelles Laden mit 40 Watt an. Um Sicherheitsbedenken bereits im Vorhinein aus dem Weg zu räumen, hat sich Huawei den Akku und die Ladefunktion vom TÜV Süd zertifizieren lassen. Doch das war noch nicht alles. Kabellos kann das neue Flaggschiff nämlich ebenfalls besonders schnell aufgeladen werden. Während bei anderen Herstellern derzeit maximal 7,5 Watt unterstützt werden, kann das Mate 20 Pro kabellos mit 15 Watt aufgeladen werden. Absoluter Clou ist jedoch, dass man mit dem Gerät auch andere Smartphones kabellos aufladen kann. Dazu müssen sie nur mit der Rückseite aneinander gehalten werden. Dann gibt beispielsweise das Mate 20 Pro einem iPhone XS Besitzer einen Teil seiner Akkuleistung ab. Auch das ist bisher einmalig.

Mate 20

So gut ist das Huawei Mate 20 Pro
© Huawei
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Das normale Mate 20 fällt mit 6,5 Zoll sogar etwas größer aus. Hier setzen die Chinesen auf einen LCD-Touchscreen mit einer Auflösung von 2.244 x 1.080 Px (Full HD+). Die tropfenförmige Notch kennen wir bereits vom P20. Sie fällt deutlich dezenter aus und bietet somit auch keinen Platz für die aufwendige 3D-Gesichtserkennung. Und der Fingerabdrucksensor ist beim Mate 20  ganz konventionell auf der Rückseite verbaut. Bei der Kamera müssen ebenfalls kleine Abstriche gemacht werden – konkret bei der Auflösung zweier Linsen. So bietet der Hauptsensor hier 12 MP und die Superweitwinkel-Linse löst mit 16 MP auf. Der Arbeitsspeicher von 4 GB und der Akku (4.000 mAh) hinken dem Pro-Modell ebenfalls leicht hinterher. Zudem können mit diesem Gerät auch keine anderen Smartphones kabellos aufgeladen werden. Beim Prozessor (Kirin 980) und beim internen Speicher (128 GB) gibt es keinerlei Unterschiede.

Verfügbarkeit und Preise

Laut  Huawei kommen die neuen Smartphones in Österreich Ende Oktober auf den Markt. Das Mate 20 wird es zunächst bei ausgewählten Mobilfunkern in der Farbe Schwarz zum Preis von 749 Euro geben. Das Mate 20 Pro ist auch im Fachhandel erhältlich, kostet 999 Euro und wird in drei Farben (Twilight, Midnight Blue und Black) angeboten. Damit ist das Pro-Modell zwar kein Schnäppchen, der Preis ist aufgrund des Gebotenen jedoch gerechtfertigt. Aktuell gibt es nämlich kein besseres Android-Smartphone - der Platz am Thron gehört derzeit also Huawei.

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© Huawei
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Etwas  später folgt dann auch noch eine gemeinsam mit Porsche Design entwickelte Variante. Diese hört auf  den Namen Mate 20 Pro RS, verfügt über  eine spezielle Rückseite aus Glas und Leder, bietet 8 GB RAM sowie 256 oder 512 MB und kostet mindestens 1.699 Euro.

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