Hofer nähert sich Millionenmarke

HoT legt um weitere 30.000 Kunden zu

Teilen

Der virtuelle Handy-Diskonter ist nicht mehr weit von der Millionenmarke entfernt. 

Der hinter der Marke " HoT " (Hofer Telekom) stehende Mobilfunkanbieter Ventocom kann einen weiteren Zuwachs vermelden. Nachdem im Vorjahr erstmals die Marke von  über 900.000 Kunden überschritten  wurde, zählt man bei HoT nun bereits mehr als 930.000 Kunden. Das sagte Ventocom-Chef  Michael Krammer  am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Laut eigenen Angaben kommt das Unternehmen fünf Jahre nach dem Start auf einen Umsatz von 70 Mio. Euro. 
 
5G sei für ihn noch kein Thema, Massenmarkt-tauglich sei die fünfte Mobilfunkgeneration erst, wenn es 5G-fähige Smartphones um 200 Euro gibt, sagte Krammer. Er schätzt, dass es erst in zwei Jahren soweit sein werde.
 
 

Roamingabschaffung als Kostentreiber

Der Mobilfunkpionier Krammer stieg 2015 mit HoT wieder in den österreichischen Markt ein, als nach der Orange-Übernahme durch "Drei" (Hutchison) die Handytarife um 20 Prozent stiegen. Mit einem Tarif um knapp unter 10 Euro im Monat fachte er den Preiswettbewerb neu an. Es gebe aber in Italien, Slowenien und Skandinavien einen noch schärferen Preiskampf. Deutschland dagegen sei "die Sahelzone des Mobilfunks", sowohl was Qualität als auch Preis betrifft.
 
HoT leidet als virtueller Anbieter ohne eigenes Netz unter dem Gratis-Roaming in der EU, weil im Hintergrund trotzdem Kosten anfallen - rund 2,5 Mio. Euro im Jahr, so Krammer. Er fordert, dass die EU die Großhandelspreise für Mobilfunkdienste senkt. Das Datenroaming hat sich 2016 verachtzigfacht.
 
 

Erstattung der Kosten für SIM-Karten-Registrierung

Die Kosten für die SIM-Karten-Registrierung - 1 Mio. Euro für die Implementierung und bereits mehr als 1,2 Mio. Euro an laufenden Kosten - will Krammer der Regierung verrechnen. Die Verordnung dazu erwartet Krammer in nächster Zeit, einen Entwurf gebe es schon.
 
In dem im Firmenbuch hinterlegten Jahresabschluss weist Ventocom statt des Gesamtumsatzes lediglich das Rohergebnis aus, wo die Kosten fürs Einmieten ins Netz von Magenta (früher T-Mobile) bereits abzogen sind. Das Rohergebnis belief sich 2018 auf 14,3 Mio. Euro, nach 13,7 Mio. Euro 2017. Nach Steuern stand ein Gewinn von jeweils rund fünfeinhalb Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter liegt bei 75.
 
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.