Tablet-Computer

PlayBook: iPad-Gegner von Blackberry

Teilen

Nun steigt auch Blackberry in den boomenden Tablet-PC-Markt ein.

Wie angektündigt, hat Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) auf seiner Entwicklerkonferenz "Devcon 2010" seinen eigenen Tablet-Computer enthüllt. Dieses wird jedoch nicht, wie vermutet, unter dem Namen Blackpad , sondern mit der Bezeichnung Playboook auf den Markt kommen. Das lang erwartete Tablet lässt jedoch ein wenig auf sich warten. Das Gerät kommt erst ab Anfang 2011 auf den Markt, wodurch RIM das wichtige Weihnachtsgeschäft verpasst.

PlayBook: iPad-Gegner von Blackberry
© Reuters

Bild: (c) Reuters

Top-Technik
Der Minicomputer mit berührungsempfindlichem Bildschirm kann im Gegensatz zum Apple-Verkaufsschlager Webseiten mit der verbreiteten Flash-Technik darstellen, verfügt über einen USB-Anschluss sowie zwei Kameras vorne und hinten für Videotelefonate bzw. Videos und Fotos. Des Weiteren wirkt auch das Design des Playbooks sehr stimmig.

Einen Preis nannte RIM-Co-Chef Mike Lazaridis (siehe Bild) am Dienstag bei der Vorstellung in San Francisco nicht. Das etwa DIN A4 große iPad kostet in Österreich in der Einstiegsvariante 499 Euro. Das Playbook ist DIN A5 groß, die Bildschirmdiagonale beträgt 7 Zoll (knapp 18 Zentimeter). Dies scheint der neue Standard bei den Tablets zu werden. Denn auch Apple arbeitet bereits an einem iPad Slim mit 7 Zoll-Display und auch das neue Galaxy Tab von Samsung und der iPad-Gegner von Dell vertrauen auf denselben Durchmesser.

Der Neuling aus dem Hause RIM ist knapp 500 Gramm schwer und knapp einen Zentimeter dick. Der hochaulösende Bildschirm ist HD-fähig und als Antrieb dient ein 1 GHz starker Dual-Core-Prozessor (Hersteller noch unbekannt). Vorerst wird es nur eine Version mit WLAN-Anbindung ans Internet geben, Mobilfunk-Variaten sollen später folgen. Marktstart in den USA ist Anfang 2011, im Rest der Welt startet die Auslieferung im zweiten Quartal.

PlayBook: iPad-Gegner von Blackberry
© Reuters

Bild: (c) Reuters

Eigenes Betriebssystem
Die wichtigsten technischen Daten waren bereits vor der Premiere durchgesichert: Beim Betriebssystem baut RIM auf der Software der kürzlich übernommenen Firma QNX (wir berichteten) auf, die das Ausführen mehrerer Programme parallel erlaubt, das sogenannte Multitasking. Das Betriebssystem, auf dem die Blackberry-Telefone laufen, wurde oft als zu langsam und fehleranfällig kritisiert. Die QNX-Software namens "BlackBerry Tablet OS" könnte also auch hier die Zukunft weisen. Viele Konkurrenten wie etwa das Galaxy Tab von Samsung setzten auf Googles Android.

PlayBook: iPad-Gegner von Blackberry
© AP

Bild: (c) AP

Blackberry ist ein Pionier der mobilen E-Mail-Nutzung und hat sich über Jahre eine starke Position vor allem bei Unternehmen und Behörden erkämpft. Weltweit gibt es gut 50 Millionen Blackberry-Nutzer. Zuletzt machte RIM jedoch die Konkurrenz durch Apples iPhone und die Android-Telefone zu schaffen. Der Marktanteil geht zurück.

iPhone-Gegner
Unter den Smartphones soll das Blackberry Torch mit berührungsempfindlichem Bildschirm und klassischer Blackberry-Tastatur die Kundschaft bei der Stange halten. Mit dem Playbook will RIM in den boomenden Tablet-Markt vorstoßen, auf dem sich neben Apple mittlerweile auch eine Reihe von Computerherstellern tummeln.

Kritisch für den Erfolg aller Geräte sind die Zusatzprogramme - die sogenannten Apps - und die Inhalte. Hier hat Apple momentan die Nase vorn. RIM stellte das Playbook deshalb nicht ohne Grund auf seiner Entwicklerkonferenz vor. Der Tablet-Computer soll gleichermaßen Geschäfts- und Privatkunden ansprechen.

Die RIM-Aktie stieg am Montag nachbörslich um 2 Prozent. Viele Börsianer waren angenehm überrascht ob der Technik:

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.