Chef erwartet schwieriges Jahr

Huawei: "Überleben ist unsere erste Priorität"

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2019 konnte der chinesische IT-Riese den US-Sanktionen überraschend gut trotzen.

Trotz des Drucks der USA auf  Huawei  hat der den chinesischen Telekomriese seinen Umsatz im Jahr 2019 um rund 18 Prozent steigern können. Der Zuwachs auf 850 Milliarden Yuan, umgerechnet 108 Milliarden Euro, war "etwas weniger als unsere anfänglichen Vorhersagen", sagte Huawei-Chef Eric Xu in einer Botschaft an die 190.000 Mitarbeiter.
 
 

Unbewiesene Vorwürfe von den USA

Im Vorjahr waren die Einnahmen um 19,5 Prozent gestiegen. Der größte Netzwerkausrüster und zweitgrößte Smartphone-Hersteller der Welt blickt auf das komplizierteste Jahr seiner 32-jährigen Geschichte zurück. Die USA gehen massiv gegen Huawei vor und werfen dem Unternehmen mögliche Spionage vor, ohne bisher öffentlich Beweise dafür vorgelegt zu haben. So wurde Huawei auf eine schwarze Liste gesetzt und als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft, die Kooperation mit US-Firmen wurde beschränkt.
 
Auch drängen die USA ihre Partner wie Deutschland und andere Staaten, beim Ausbau ihrer Mobilfunknetze auf den schnellen 5G-Standard keine Technik von Huawei einzusetzen. In seiner Botschaft äußerte Xu die Erwartung, dass das Unternehmen auch im neuen Jahr auf der schwarzen Liste bleiben wird. "Es wird ein schwieriges Jahr für uns."
 
 

"Überleben ist unsere erste Priorität"

Das Wachstum werde auch geringer als in der ersten Jahreshälfte 2019 ausfallen, was dem Rest des abgelaufenen Jahres noch Schwung gegeben habe. "Überleben ist unsere erste Priorität." Der Huawei-Vorsitzende kündigte an, die eigenen Systeme für seine Huawei Mobile Services (HMS) energisch auszubauen.
 
Wegen der Handelsbeschränkungen kann Huawei beispielsweise bei seinem neuesten Smartphone Mate 30 nicht auf Googles Betriebssystem Android zurückgreifen. Auf diesem Grund treibt das Unternehmen die Entwicklung seines eigenen Betriebssystems beschleunigt voran. Xu berichtete, trotz aller Probleme habe Huawei im auslaufenden Jahr 240 Millionen Smartphones ausgeliefert - 17 Prozent mehr als 2018.
 
 

Weitere Baustellen

Ein weiteres Problem für Huawei sind verschiedene Strafverfahren in den USA. Auch steht die Finanzchefin und Tochter des Unternehmensgründers, Meng Wanzhou, seit mehr als einem Jahr in Kanada unter Hausarrest, während die USA sich um ihre Auslieferung bemühen. Ihr wird Bankbetrug im Zusammenhang mit der Umgehung der Sanktionen gegen den Iran vorgeworfen.
 
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