Einfuhrverbot soll eigenes Satelliten-Navigationssystem Glonass fördern.
Russland hat großen Handy-Herstellern mit Einfuhrverboten gedroht, sollten sie ihre Geräte nicht für das russische Satelliten-Navigationssystem Glonass kompatibel machen.
Hersteller wurden informiert
Firmen wie Siemens, Nokia
und Motorola
seien darüber informiert worden, ging aus einer veröffentlichten Mitschrift
eines Treffens zwischen Ministerpräsident Wladimir Putin und dem Chef des
für Glonass zuständigen Mischkonzerns Sistema, Wladimir Jewtuschenkow,
hervor.
"Sie verstehen, dass wir den Markt für Geräte ohne Glonass-Chips eh schließen werden", sagte demnach Jewtuschenkow. Die USA hätten ihren Markt bei der Einführung ihres GPS-Systems ähnlich geschützt. Putin entgegnete: "Es ist gut, dass unsere Partner verstehen, dass wir unsere Interessen verteidigen werden und unser eigenes Produkt fördern."
Nur kompatible Geräte erlaubt
Auf den nach Russland
verkauften Handys sollen demnach künftig beide Systeme laufen können. Die
Hersteller könnte dies dazu zwingen, einen Teil ihrer Produktion nach
Russland zu verlagern. Glonass wird seit 1976 entwickelt. Allerdings kann
Russland bisher nicht genügend Chips zur Massenproduktion von kompatiblen
Geräten herstellen. Das System soll Russland unabhängig vom dominierenden
US-System GPS machen. Europa arbeitet aus dem gleichem Grund am Aufbau
seines Galileo-Systems.