Deutschland

Internet-Kriminalität steigt rapide an

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Vor allem Terroristen nützen das Web als mächtige Propaganda-Waffe immer stärker.

Die Kriminalität im Internet wächst nach Ansicht des deutschen Bundeskriminalamtes besorgniserregend schnell. Vergangenes Jahr habe es in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme der Straftaten um 40 Prozent auf 165.000 gegeben, sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke am Mittwoch bei der BKA-Herbsttagung in Wiesbaden.

Web-Überwachung sehr schwierig
Eine besondere Hürde bei den Ermittlungen seien die zunehmende Nutzung von verschlüsselten Daten-Übermittlungen und im Ausland ansässiger E-Mail-Anbieter, sagte Ziercke. Dadurch werde es immer schwieriger, den Tätern auf die Spur zu kommen. Eine weitere Schwierigkeit stelle das Eindringen in drahtlose WiFi-Internet-Verbindungen dar. Dadurch könnten Kriminelle unter dem Deckmantel eines privaten Internet-Zugangs weitgehend anonym handeln. Zu finden seien im Internet alle Varianten der Kriminalität, etwa Betrug, Kinderpornografie, Industriespionage oder Wirtschaftskriminalität.

Nach dem deutschen Innenminister Wolfgang Schäuble warnte auch der Experte Gabriel Weimann vor dem Internet als wichtiges Instrument für Terroristen. Früher seien Extremisten in geheimen Trainingcamps in Ländern wie Libyen oder Afghanistan ausgebildet worden, sagte der Dozent an den Universitäten in Haifa (Israel) und Mainz. Dies geschehe nun im Internet.

Al-Kaida-Lehrvideos im Web
"Al Kaida hat eine Web-Seite gestartet, in der gezeigt wird, wie Waffen gebraucht werden, nutzt, wie eine Entführung durchgeführt wird und wie aus Düngemitteln Bomben gebaut werden", sagte Weimann. Im Irak hätten Aufständische die frei zugänglichen Satellitenaufnahmen des Internet-Anbieters Google genutzt, um Anschlagziele auszuspähen. Bereits am Dienstag hatte Schäuble das Internet als Leitmedium islamistischer Extremisten bezeichnet.

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