Unsere Nachbarn werden im Jahr 2009 so viel Geld wie nie zuvor, für Einkäufe im Internet ausgeben.
Nach einer Prognose des Deutschen Bundesverbands für Versandhandel (bvh) wird der Online-Umsatz 2009 um 15 Prozent auf 15,4 Mrd. Euro steigen. Der Versandhandel dürfte damit erstmals mehr als 50 Prozent seiner Erlöse im Netz erwirtschaften, wie der bvh am Dienstag berichtete. Insgesamt wird der Branchenumsatz in diesem Jahr voraussichtlich um 1,7 Prozent auf 29,1 Mrd. Euro zulegen.
Gegen den Trend
"Die Branche bekommt starken Rückenwind aus dem
Internet und kann damit gegen den allgemeinen Trend im Einzelhandel
wachsen", sagte bvh-Präsidiumsmitglied Dieter Junghans bei der Vorstellung
der repräsentativen Verbraucherumfrage des Forschungsinstituts TNS Infratest
die Düsseldorf. Gleich ob stationärer Händler, Warenhersteller oder
Apotheken, es gebe immer mehr Unternehmen, die eigene Online-Shops eröffnen
und dadurch als Versender zusätzliche Umsätze erwirtschafteten. Insgesamt
werden die Deutschen in diesem Jahr dem bvh zufolge rund 21,8 Mrd. Euro für
den Online-Kauf von Bekleidung, Büchern, Flugtickets oder Musikdateien
ausgeben.
Kataloge spielen nach wie vor eine Rolle
Trotz des Internet-Booms
ist jedoch auch der gedruckte Katalog laut Verband nach wie vor eine
wichtige Informationsquelle für viele Kunden. Bei schriftlichen und
telefonischen Bestellungen ist er laut Umfrage in rund 80 Prozent aller
Fälle das einzige genutzte Medium. Gleichzeitig nutzen auch 69 Prozent der
Online-Käufer gedruckte Kataloge, bevor sie im Internet auf Einkaufstour
gehen.
Laut Junghans will der Versand- und Online-Käufer nach wie vor auch in der Offline-Welt angesprochen werden. Die Frage laute nur, wie der Katalog der Zukunft aussehen müsse.