Paul Ceglia fälschte Dokumente und setzte sich ins Ausland ab - USA verlangen Auslieferung.
Ecuador hat die von den USA geforderte Auslieferung eines mutmaßlichen US-Betrügers abgelehnt, der sich einst die Hälfte von Facebook erklagen wollte. Der seit August 2018 in Auslieferungshaft sitzende Paul Ceglia wurde örtlichen Medienberichten zufolge in Quito aus dem Gefängnis entlassen. Sein Anwalt veröffentlichte auf Twitter den Entlassungsbescheid.
Dokumente gefälscht
Der heute 45-Jährige hatte im Sommer 2010 für Aufsehen gesorgt, als er behauptete, rechtmäßiger Eigentümer der Hälfte des sozialen Netzwerkes zu sein. Er untermauerte seinen Anspruch unter anderem mit einem angeblichen Vertrag mit dem aktuellen Facebook-Chef Mark Zuckerberg aus dem Jahr 2003 sowie Kopien von E-Mails. Facebook bestritt die Echtheit der Dokumente, und auch New Yorker Staatsanwälte kamen zu dem Schluss, dass es sich um eine Fälschung handelte.
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Nach Südamerika abgesetzt
Ceglia, der alle Vorwürfe bestreitet, sollte 2015 als Betrüger vor Gericht kommen, setzte sich jedoch wenige Wochen davor mit seiner Familie nach Südamerika ab. Eigentlich hatte Ecuadors Nationaler Gerichtshof der Auslieferung im November 2018 zugestimmt und die Entscheidung im Februar dieses Jahres bestätigt. Doch Präsident Lenin Moreno machte nach einem Bericht der Zeitung "El Comercio" von seinem Recht Gebrauch, die Überstellung zu untersagen.
Er begründete dies mit dem Prinzip der Gegenseitigkeit: Die USA seien nicht der Bitte seines Landes nachgekommen, mehrere ecuadorianische Straftäter auszuliefern. Zudem sei Ceglia inzwischen Vater eines in dem südamerikanischen Land geborenen Sohnes. Das 14 Monate alte Kind habe die ecuadorianische Staatsbürgerschaft. Der ehemalige Holzpellet-Händler bedankte sich beim Staatschef: "Das Land ist unglaublich."
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