Hunderte von kleinen Übernahmen können laut Behörden zu Monopol führen.
Die US-Kartellbehörden bereiten einen weiteren Schritt gegen die übermächtige Dominanz von Tech-Giganten vor. Konkret will die Federal Trade Commission ( FTC ) künftig Übernahmen kleinerer Start-ups genauer in den Blick nehmen. Bei einer Anhörung der FTC ging es um Hunderte Unternehmenskäufe durch Firmen wie Alphabet, Amazon, Apple, Facebook und Microsoft. Diese sind in ihrem Umfang häufig zu klein, um den Behörden gemeldet werden zu müssen.
"Pac-Man-Strategie"
Die Kartellbehörde brauche jedoch eine breitere Perspektive - Übernahmen lediglich einzeln zu überprüfen sei nicht ausreichend, sagte FTC-Vertreterin Rebecca Slaughter. "Bei vielen Unternehmenskäufen denke ich an eine Pac-Man-Strategie: Einzeln betrachtet scheinen die Übernahmen keinen größeren Einfluss zu haben", erklärte sie. "Zusammengenommen können hunderte von kleinen Übernahmen jedoch zu einem monopolistischen Ungeheuer führen".
Zerschlagung von Facebook
Die Regierung des US-Präsidenten Joe Biden hatte mit ihren Stellenbesetzungen im Justizministerium und der Kartellbehörde größere Anstrengungen im Kampf gegen Monopole signalisiert. Im Streit um die Marktmacht von Facebook reichte die FTC beispielsweise eine Monopol-Klage gegen den Internetriesen ein . Darin wirft sie dem Online-Netzwerk unter anderem vor, seine marktbeherrschende Stellung mit "wettbewerbsfeindlichen Übernahmen" verteidigt zu haben. Verwiesen wird auf den Kauf der Online-Dienste Instagram im Jahr 2012 und Whatsapp 2014.