Augen, Finger & Sex in Gefahr

Krankmacher Handy: So schädlich sind Smartphones

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Österreicher schauen 84 Mal pro Tag auf ihr Handy und riskieren Gesundheitsschäden.

Diese Zahlen sind erstaunlich, oder, je nach Sicht der Dinge, erschreckend: 96 Prozent aller Österreicher besitzen ein Smartphone. Im Schnitt hängen die Österreicher 3,2 Stunden täglich an ihren mobilen Bildschirmen. Führend sind dabei mit 3,7 Stunden die Wiener. Diese grassierende Fixierung auf das Smartphone zeitigt gravierende gesundheitliche Probleme.

Suchtgefahr: 800.000 sind psychisch abhängig

Social-Media-Gefahr. Suchtexperten vermuten, dass ein Prozent der Österreicher ­unter Smartphone-Sucht leidet. Im Fokus steht dabei die zunehmende Abhängigkeit von sozialen Medien wie WhatsApp, Instagram, Facebook und Co. Entzugserscheinungen sind Depressionen, Nervosität, Konzentrationsprobleme und Angst.

Rückenleiden: Schmerzen wegen Blick aufs Handy

„Handynacken“. Beim Blick auf das Handy wird der Kopf um rund 60 Grad nach vorn geneigt – eine für den Menschen sehr unnatürliche Haltung, vor allem über ­einen längeren Zeitpunkt hinweg. Die Nackenmuskeln müssen das Fünffache der normalen Zugkräfte stemmen, 25 Kilo statt 5 Kilo. Die häufigsten Folgen sind Nackenschmerzen, steifer Nacken und Kopfschmerzen.

Finger: Überlastung durch Tippen und „Wischen“

Entzündungen. Viele intensive Handynutzer klagen über Schmerzen im kleinen Finger. Bei der typischen Smartphone-Haltung während des Tippens und Surfens wird das Gerät mit dem kleinen Finger gestützt und überlastet. Nicht nur der kleine Finger, auch der Daumen wird beim Tippen und Wischen am Bildschirm übermäßig beansprucht. Folge ist der sogenannte „Handydaumen“: Er ist übermäßig trainiert und dadurch dicker als normal. Die Sehnen sind gereizt und können sich schmerzhaft entzünden.

Augen: Kurzsichtigkeit nimmt 
immer mehr zu

„Generation kurzsichtig“. Das Smartphone ist zu einer echten Gefahr für die Sehkraft gerade junger Menschen geworden. Der deutsche Verein „Kuratorium für gutes Sehen“ schlug im vergangenen Jahr Alarm. Mehr als ein Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind bereits kurzsichtig. Das Starren auf die kleinen Bildschirme bedeutet, dass wir ständig nur „nah sehen“. Die Augen brauchen aber den Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht. Experten warnen vor der „Generation kurzsichtig“.

Schlaflosigkeit: Handynutzung hält länger wach

Dauermüde. Wer vor dem Schlafen noch schnell E-Mails checkt oder im Internet surft, schläft danach oft weniger gut ein. Denn die Smartphone-Nutzung erhöht die geistig-emotionale Aktivität und die ist der Feind des Schlafens, warnen Schlafforscher. Je intensiver jemand das Handy nutzt, desto schwerer fällt es, überhaupt in einen erholsamen Schlaf zu finden. Ein Problem ist auch das helle Licht des Smartphones. Dadurch wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin, die vornehmlich bei Dunkelheit erfolgt, unterdrückt. Die Folge sind Dauermüdigkeit und Unkonzentriertheit tagsüber.

Handy im Bett Liebesflaut Krise Beziehung
© Getty Images

Studie: Smartphones sind Gift für unsere Liebesbeziehungen

Paare in Restaurants, die, statt miteinander zu sprechen, auf ihre Smartphones starren. Ein trauriges Bild, das immer häufiger wird. Jedes dritte Paar gibt laut einer Studie von ElitePartner zu, dass sie durch das Smartphone deutlich weniger miteinander reden würden. In 12 Prozent der Beziehungen wird das mobile Telefon auch während des Essens benutzt.

Handys sorgen für mehr Streit und weniger Sex

Das Smartphone ist aber nicht nur Grund für weniger Kommunikation, sondern auch für mehr Streit. In jeder 10. Beziehung entstehen Konflikte, weil der Partner zu viel Zeit am Handy verbringt. Einen gravierenden Einfluss hat diese digitale Geisel auch auf das Sexleben. Acht Prozent der befragten Paare beklagt weniger oder schlechteren Sex, weil das Handy auch im Schlafzimmer allgegenwärtig ist.

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