Nun steht den geplanten Online-Shops nichts mehr im Weg.
Europas größter Elektronikhändler Media-Saturn hat einen ersten Schritt auf dem Weg zum geplanten Ausbau des Internet-Geschäfts gemacht. Die Elektrofachmarktgruppe hat den Onlinehändler für Elektronikprodukte "redcoon" übernommen. Ein entsprechender Vertrag wurde am Mittwoch unterzeichnet, wie beide Unternehmen mitteilten.
Kartellbehörd muss noch zustimmen
Die Übernahme sei vorbehaltlich der Genehmigung durch die Kartellbehörden erfolgt. Über den Kaufpreis wurde demnach Stillschweigen vereinbart. Weiter hieß es, mit der Übernahme baue die Media-Saturn-Unternehmensgruppe ihre Online-Strategie weiter aus, um ihre führende Position in Europa aus dem stationären Handel auf das stark wachsende Online-Segment zu übertragen.
Produktpalette
Redcoon vertreibt Produkte unter anderem aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Computer, Foto, Telekommunikation und Haushaltsgeräte. Das Unternehmen machte nach eigenen Angaben einen Umsatz von 354 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2009/2010 und hat 485 Mitarbeiter. Media Markt und Saturn sind mit einem Nettoumsatz von 20,8 Milliarden Euro und mehr als 70.000 Mitarbeitern 2010 Deutschlands und Europas größte Elektrofachmärkte. Die Gruppe gehört mehrheitlich zur Metro AG.
880 Standorte
Media-Saturn ist mit Märkten groß geworden - und ist an rund 880 Standorten in Europa und Asien vertreten. Die Kette hatte aber lange mit einer Strategie für den Wachstumsmarkt Online-Handel gezögert - unter anderem hatten die örtlichen Geschäftsführer der Märkte gefürchtet, das Online-Geschäft könne ihnen das Wasser abgraben.
Große Ziele
Nun will Media-Saturn-Chef Horst Norberg aber Gas geben. "Spätestens 2013/2014 wollen wir mehr als zehn Prozent unseres Umsatzes über Internet-Verkäufe erwirtschaften", sagte Norberg der "Süddeutschen Zeitung" (SZ, Mittwoch). "Das sind deutlich mehr als zwei Milliarden Euro", fügte er hinzu.
