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iTunes und iTV: Angriff auf das Wohnzimmer

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Apple steigt in das Online-Film-Geschäft ein. iTunes bietet ab sofort komplette Filme zum Herunterladen an und Apple die passende Hardware dazu.

Nach seinem Siegeszug durch die Musikindustrie mit dem "iPod", setzt Apple nun zu einem neuen Coup an: Unternehmenschef Steve Jobs kündigte an, Apple wolle mit "iTunes" in den Online-Filmmarkt einsteigen.

Apple-Chef Steve Jobs stellt "iTV"vor
Die Übertragung vom Computer zum Fernseher im digitalen Zuhause der Apple-Gemeinde soll dabei über die drahtlose Box "iTV" laufen. Kostenpunkt: rund 299 Dollar. "Das ist das fehlende Bindeglied", sagte Jobs. Die Box kann über eine so genannte HDMI-Schnittstelle auch hoch auflösende Flachbildschirme ansteuern. Bereits im Vorfeld der Apple-Präsentation war darüber spekuliert worden, ob dem Unternehmen dieser Schritt gelingen könnte. Die angekündigten Film-Downloads gelten als der bisher entschlossenste Vorstoß des Konzerns im Bereich der digitalen Unterhaltungselektronik für zu Hause. "Wir denken, das vervollständigt das Bild. Wenn ich jetzt etwas bei iTunes herunterlade, dann kann ich das über den Computer, den iPod und meinen Fernseher im Wohnzimmer nutzen", sagte Jobs.
Das Gerät zur drahtlosen Übertragung von Filmen auf den Fernseher soll Apple zufolge im ersten Quartal des kommenden Jahres auf den Markt kommen.

75 Filme ab sofort bei iTunes erhältlich
Für das Online-Filmangebot hat Apple zunächst mit Disney und den zu Disney gehörenden Studios Pixar, Touchstone und Miramax Verträge geschlossen. Die im erweiterten Apple iTunes Store angebotenen Filme werden zeitgleich zu den DVD-Veröffentlichungen verfügbar sein und etwas preiswerter angeboten als Kauf-DVDs. Auf iTunes werde das Herunterladen der Filme mit einer Breitbandverbindung etwa eine halbe Stunde dauern, sagte Jobs, der größter Einzelaktionär bei Disney ist. Insgesamt seien jetzt rund 75 Filme erhältlich, die zwischen knapp zehn und 15 Dollar kosteten. Neue Filme könnten vorbestellt werden und kosteten dann knapp 15 Dollar. Ältere Filme würden für knapp zehn Dollar verkauft. Musikvideos, Kurzfilme und auch Spiele kosten zwischen 3 und 5 Dollar.

Harte Konkurrenz in der Filmbranche
Amazon hatte in der vergangenen Woche zunächst für den amerikanischen Markt ein Film- und TV-Angebot gestartet. Der Online- Einzelhändler will Filme von über 30 Filmstudios und Fernsehsendern in sein Angebot integrieren.
In den USA stellt sich Apple mit den Film-Downloads einer bereits etablierten Konkurrenz aus Amazon.com, CinemaNow und Movielink. Das Geschäft gilt als Wachstumsfeld. Apple sieht sich trotz des Verkaufserfolgs seines iPods mit verstärkter Konkurrenz ausgesetzt - unter anderem auch von Microsoft.

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