"Rift"-Qualität ohne Kabel

Oculus Quest: Neue VR-Brille von Facebook

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Neuheit ist das erste autarke Virtual-Reality-Headset, das echtes Hand-Tracking bietet.

Facebook will das immer noch schwierige Geschäft mit virtueller Realität (VR) mit einer weiteren Brille ohne die lästigen Kabel ankurbeln. Nachdem das Online-Netzwerk erst im Mai die  Oculus Go  präsentierte, stellte es jetzt die neue Oculus Quest vor. Bei der neuen VR-Brille sind die unter anderem zur Positionsbestimmung nötigen Sensoren direkt ins Gehäuse integriert. Facebooks erstes Gerät dieser Art, die Oculus Rift, braucht dafür zwei externe Sensoren, die genauso wie die Brille selbst mit Kabeln an einen leistungsstarken Computer angeschlossen sein müssen.

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Qualität auf Rift-Niveau

Die Quest solle ein VR-Erlebnis auf dem Qualitätsniveau der Rift ermöglichen, hieß es. Sie sei mit ihrem größeren Bewegungsspielraum vor allem für Videospiele gedacht. Mit 399 Dollar (340 Euro) soll sie genauso teuer sein, wie aktuell die Rift. In den Handel kommen soll die Quest im kommenden Jahr.

Oculus hat bereits einige technische Details verraten. So bieten die beiden Displays eine Auflösung von eine Auflösung von 1.600 x 1.440 Pixel pro Auge. Im Gehäuse sind neben den Sensoren auch vier Weitwinkel-Kameras integriert. Damit ermöglicht die Quest im Gegensatz zur Go volles Raum- und Hand-Tracking. Die VR-Brille registriert nicht nur Kopfdrehungen und –neigungen, sondern erkennt auch, wenn sich der Träger im Raum bewegt oder sich beugt. Das umfangreiche Handtracking über die beiden Quest-Controller erkennt natürliche Handbewegungen im ganzen Raum. Die Controller der Go registrieren hingegen nur die Bewegungen des Handgelenks. Über die Grafikpower halten sich Oculus und Facebook noch bedeckt.

Exklusives Star Wars VR-Game

Star Wars Fans dürfen sich ebenfalls freuen. Für den Start der Oculus Quest wird von ILMxLAB eine eigene VR-Serie entwickelt, in die die Nutzer dann voll und ganz eintauchen können sollen.  Der Exlusivtitel erscheint unter dem Namen: "Vader Immortal": Auf Tuchfühlung mit Darth Vader. Einen offiziellen Ankündigungs-Trailer gibt es bereits: 

Auch Microsoft setzt auf die Technik.

In einer ähnlichen Preisklasse gibt es auf dem Markt bereits zum Beispiel die kabellose VR-Brille Mirage Solo von Lenovo. Bei der Acer-Brille " Windows Mixed Reality " sind die Sensoren ebenfalls integriert, die Brille braucht aber noch eine Kabelverbindung zum (Windows-10-PC).

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Milliardeninvestition hat sich (noch) nicht bezahlt gemacht

Bei virtueller Realität kann ein Nutzer dank Spezialbrillen in eine digitale Welt eintauchen. Facebook setzte mit dem  milliardenschweren Kauf des Vorreiters Oculus  massiv auf die Technologie. Virtuelle Realität blieb bisher aber trotz großer Erwartungen eher ein Nischenmarkt. Das liegt zum einen am hohen Preis der Brillen, zum anderen aber auch daran, dass sie recht klobig sind und auch die Bildqualität noch verbesserungswürdig ist.

Im Frühjahr versuchte Facebook bereits, dem Markt mit der günstigeren und relativ einfachen Brille Oculus Go einen Schub zu geben. Sie kann ihre Position im Raum nicht erkennen und ist damit vor allem für Medieninhalte und einfache Spiele gedacht. Von der Oculus Go wurden im vergangenen Quartal zusammen mit der baugleichen Brille Xiaomi Mi VR in China nach Berechnungen der Marktforscher von IDC insgesamt 21.000 Geräte verkauft.

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Verkaufszahlen in allen Segmenten rückläufig

Im Geschäft mit Erlebnissen in virtueller Realität galten zunächst Smartphones als wichtiges Zugpferd - doch mit dem Auslaufen günstiger Paket-Angebote der Hersteller ist der Absatz entsprechender Brillengehäuse in diesem Jahr wieder zurückgegangen. Im vergangenen Quartal seien nur noch 409.000 der Brillen-Gehäuse verkauft worden, in die Smartphones als Display eingesetzt werden können, berichtete IDC.

Bei den teuren VR-Brillen gab es den Marktforschern zufolge im Jahresvergleich einen Absatzrückgang von gut 37 Prozent - weil ein Jahr zuvor die Verkäufe durch Rabattaktionen angekurbelt worden seien. Facebooks Oculus verkaufte demnach im vergangenen Quartal 102.000 Geräte seiner Brille Rift und Sony 93.000 der Playstation VR. Konkurrent HTC kam dank des neu eingeführten Pro-Modells  seiner Brille Vive auf rund 111.000 verkaufte Geräte.

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