DVB-T

SPÖ besorgt über Umstellung auf Digital-TV

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Digitales Fernsehen - SPÖ fordert mehr Information und eine Aufstockung des Digitalisierungsfond.

Anders als etwa in Deutschland sei die Vorbereitung auf die bevorstehende TV-Digitalisierung in Österreich "bis jetzt äußerst mangelhaft ", kritisierte SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Johann Maier Sonntag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Obwohl in Kürze die Umstellung auf Digital-TV starte und im kommenden Frühjahr das analoge Zeitalter vorbei sein soll, "wird in Österreich viel zu wenig über Kostenprobleme oder mangelnde Kompatibilität von Fernsehgeräten informiert", so Maier. Vor allem für ältere Rundfunkteilnehmer sieht der SPÖ-Abgeordnete Probleme. "Die sieben Mio. Euro, die im Digitalisierungsfonds für die Umstellung vorgesehen sind, werden ganz sicher nicht reichen", so Maier. Aus diesem Topf soll nicht nur die Information, sondern v.a. der Umstellungszuschuss von 40 Euro pro Haushalt finanziert werden. Aus Sicht der SPÖ soll dieser Fonds aufgestockt werden; die Zuschüsse soll es auch für "einfache" Empfangsboxen geben, so Maier.

DVB-T Abzocke. "Die Kosten und Nutzen für die Konsumenten sind heute nicht abschätzbar", relativierte Maier zu hohe Erwartungen an die neue Technik. "Noch ist nicht klar, ob die Zuseher wie gewohnt gratis durch viele Programme zappen können oder für jeden Kanal einzeln bezahlen müssen. Wer mehrere Fernseher hat, braucht jeweils einen eigenen Decoder. Außerdem steht zu befürchten, dass eine Reihe unliebsamer Zusatzangebote im interaktiven Bereich, etwa Glücksspiele und Sportwetten, angeboten werden", betonte Maier. Der SPÖ-Abgeordnete betonte einmal mehr, dass "die SPÖ nie einer Regelung zustimmen wird, mit der man sich vom Wohnzimmer aus an Glücksspielen und Sportwetten beteiligen kann" .
Maier befürchtet, dass "viele Fernsehzuseher vor schwarzen Bildschirmen sitzen werden", wenn der bislang eingeschlagene Weg weitergegangen werde, "oder von Geschäftemachern belästigt werden, die mit der Umstellung das große Geld verdienen wollen". Immer noch würden im Handel Decoder angeboten, die der neuen Technologie nicht mächtig seien. Abschließend forderte Maier eine kostenfreie Hotline für die Umstellung einzurichten, derzeit kosten Anrufe unter 0820 420 zwölf Cent pro Minute. Außerdem sollte es die 40-Euro-Zuschüsse auch für einfache Empfangsboxen geben. Nach den derzeitigen Plänen sollen nur jene Geräte gefördert werden, die auch elektronische Zusatzdienste wie die von Maier kritisierten Glücksspiel- und Wettmöglichkeiten empfangen können.

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